Bürowelt bei der Robert Bosch GmbH am 15.12.2014 in Stuttgart

Bosch kann 2016 den Titel als größter Zulieferer verteidigen. (Bild: Bosch)

Die Zuliefererbranche hat mit 2016 ein erfolgreiches Jahr hinter sich, so eine Studie des Beratungsunternehmens Berylls Strategy Advisors. So setzt sich der wirtschaftliche Aufwärtstrend mit einem Umsatzzuwachs von sechs und einer Rendite von acht Prozent weiter fort. Die europäischen Zulieferer haben zudem ihr Standing gegenüber das Konkurrenz aus Japan und den USA verbessert. An der Spitze der erfolgreichsten Automotive-Lieferanten standen 2016 erneut Bosch (43,9 Milliarden Euro Umsatz) und Continental (40,6 Milliarden Euro Umsatz). Wachstumschampion 2016 war derweil Freudenberg. Das Unternehmen konnte sich von Rang 110 auf Rang 74 verbessern.

Bosch und Continental scheinen zudem zukunftssicher aufgestellt zu sein, so die Berylls-Analysten unter Bezugnahme auf Zahlen des Portals Statista: Bei Patentanmeldungen im Bereich des autonomen Fahrens liegen demnach nicht etwa die viel zitierten Digital Titans aus dem Silicon Valley vorn, sondern Bosch mit 545 Patenten, gefolgt von Audi mit 292 und Conti mit 277 Patentanmeldungen. Bosch verfüge bereits heute über rund 10.000 Software-Entwickler, während ZF und Schaeffler maßgeblich die Elektrifizierung des Fahrzeugs vorantreiben.

Wie schon im vergangenen Jahr stehen die deutschen Zulieferer gegenüber der internationalen Konkurrenz gut da: Mit einem kumulierten Umsatz von Euro 186 Milliarden (+7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) haben die 17 größten deutschen Automobilzulieferer der globalen Top 100 im Ländervergleich abermals ein Spitzenresultat erzielt. Nach wie vor bilden die japanischen Zulieferer mit 31 Unternehmen und einem Gesamtumsatz von Euro 237 Milliarden (+ 4,4 Prozent) die größte Gruppe der Top 100. Dieser Zuwachs sei jedoch hauptsächlich auf Währungskurseffekte zurückzuführen.

Amerikanische Zulieferer bilden mit rund 138 Milliarden Euro Umsatz und 21 Unternehmen in der Top 100 zwar nur die drittgrößte Gruppe, jedoch können laut Studienautoren Unternehmen wie Delphi oder Johnson Controls mit einer zukunftsfähigen Ausrichtung des eigenen Portfolios punkten: Seit Jahren sei finde hier die Suche nach nicht-zukunftstauglichen Bereichen statt, die in radikalerer Weise abgestoßen werden als bei europäischen Unternehmen. Eine Strategie, die Erfolg zu haben scheint: Im Schnitt weisen die US-Zulieferer in 2016 eine höhere Profitabilität auf als die Europäer.

Im Rahmen der „Global Top Automotive Suppliers 2016“-Studie hat Berylls zudem eine Übersicht derjenigen Jungunternehmen erstellt, die künftig als Key Player für die Zulieferung neuer Technologien aktiv werden könnten. Unter den aus Deutschland finden sich unter anderem die Connectivity-Startups Advanced Telematic Systems und German Autolabs sowie die im Bereich der E-Mobility tätigen Player Hubject, Mennekes, Ubitricity und Valeo Siemens eAutomotive.

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