Zulieferer bei Aftersales-Geschäft im Verzug

20 Prozent der weltweiten Umsätze erzielt die Autoindustrie mit Reparaturen und Ersatzteilen. (Bild: ZDK)

Das automobile Aftersales-Geschäft wächst: Nach einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey werden bis zum Jahr 2030 die Umsätze weltweit um jährlich 3 Prozent von aktuell knapp 800 Mrd. US-Dollar auf 1,2 Billionen Dollar zulegen. Trotz dieser guten Aussichten sagen jedoch 80 Prozent der befragten Automobilzulieferer und Branchenvertreter, dass sie auf diese Veränderungen schlecht vorbereitet seien. Insbesondere bei der Digitalisierung haben viele Zulieferer noch Nachholbedarf.

Demnach erwarten 42 Prozent der Zulieferer, dass sich die Profitabilität ihres Aftersales-Geschäfts in den kommenden zehn Jahren verschlechtern wird, nur 29 Prozent gehen von einer Verbesserung der Marge aus.  „Zulieferer müssen jetzt handeln, um sich ihren Anteil am zukünftigen Aftersales-Geschäft zu sichern“, so Dirk Breitschwerdt, Seniorpartner von McKinsey und Co-Autor der Studie. „Sie sollten eine Strategie umsetzen, die auf den eigenen Stärken aufbaut – ob Kundenbindung, Netzwerk oder Technologieführerschaft.“

Die größten Entwicklungsmöglichkeiten für das Aftersales-Geschäft bietet nach Ansicht der Studienautoren der chinesische Markt. So werde dieser mit 8,1 Prozent jährlich weltweit am stärksten wachsen, während Europa mit 1,5 Prozent und Nordamerika mit 1,6 Prozent voraussichtlich nur ein leichtes Plus aufweisen werden. Verschleißteile bilden mit aktuell 53 Prozent Umsatzanteil die wichtigste Säule im Aftersales-Geschäft, vor Unfallreparaturen (12 Prozent), Diagnose (9 Prozent ) und Services (6 Prozent).

„Das Aftersales-Geschäft wird sich komplett verändern“, sagt Andreas Cornet, Leiter der deutschen Automobilberatung von McKinsey. „Neue Geschäftsmodelle wie beispielsweise der Direktvertrieb von Autoteilen über das Internet werden die bestehende Aufteilung zwischen Autoherstellern, Zulieferern, Distributoren und Werkstätten neu sortieren.“

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