Der Luxusliner A8 hat es vorgemacht, jetzt zieht Audi beim noblen A7 nach: Das viertürige Coupé mit großer Heckklappe auf Basis der nächsten A6-Generation verfügt optional über „MMI touch“ – ein Touchpad, das die Bedienung nachhaltig erleichtern soll (automotiveIT 10/2010). Das Feature ermöglicht dem Fahrer, Ziele ins Navigationssystem sowie Telefonnummern einfach mit dem Finger einzugeben. Und das in diversen Sprachen. Die Rückmeldung erfolgt akustisch, so dass der Pilot in der Aufmerksamkeit nicht gestört wird. Ein Head-up-Display unterstützt den Fahrer auf Wunsch. Die über das Touchpad gesteuerte Navigationseinheit dient dabei nicht nur als Routenführer, das System ist überdies mit einzelnen Steuergeräten im Fahrzeug gekoppelt. Dazu zählen die Blackbox für die Scheinwerfer, das Automatikgetriebe und das Abstandsregelsystem „adaptive cruise control“ mit Stop-and-Go-Funktion. Das Ziel der Entwickler: Durch die konsequente Vernetzung der Funktionen mit dem Navi können selbst komplexe Verkehrsituationen erfasst und der Fahrer frühzeitig darauf aufmerksam gemacht werden. Die Streckendaten werden dazu an die Steuergeräte gesendet. Im Ernstfall reduziert das Sicherheitssystem Audi „presense“ die Folgen eines Unfalls. Es arbeitet eng mit den vernetzten Systemen zusammen. Nicht die einzige Innovation im A7: Die Ingolstädter binden das Coupé an das Internet an. Die Verbindung zur Außenwelt stellt ein Bluetooth-Handy mit integriertem UMTS-Modul her. Der Fahrer ruft damit Dienstleistungen, die der Autobauer speziell zur Verfügung stellt, einfach im Auto ab. Dazu zählt unter anderem eine individuelle Routenplanung. Die Wunschstrecke wird zuhause am Rechner aufgebaut und dann auf einem Audi-Server hinterlegt. Vor Antritt der Fahrt lassen sich die Daten dann bequem abrufen. Der Clou: Über das UMTS-Modul lädt der A7 auch dreidimensionale Satelliten- und Luftbilder von Google Earth. Im Cockpit werden sie auf dem zentralen, hochauflösenden 8,0-Zoll großen Monitor dargestellt, der Rechner im Hintergrund fügt die jeweiligen Routen hinzu. Mit dieser Technologie sollen in Zukunft weitere wichtige Infos dem Fahrer zugänglich gemacht werden. Positiver Nebeneffekt: Die exakte Abbildung der Realität erleichtert die Orientierung. Aber auch bis zu acht Endgeräte (Telefon, Laptop …) lassen sich mit dem Internet verbinden – via WLAN-Hotspot des Bluetooth-Handys, basierend auf dem bekannten Modulationsverfahren High Speed Downlink Packet Access (HSDPA). Mit bis zu 7,2 MB/s läuft der Datentransfer. Die Verbindung erfolgt über die Außenantenne des A7. Eine konsequente Verschlüsselung über WPA2 garantiert dabei die nötige Sicherheit. Damit an Bord neben der Kommunikation auch die Stimmung passt, gehen die Ingolstädter auch in Sachen Sound keine großen Kompromisse ein. Optional gibt es dazu entweder ein 5.1-Soundsystem mit Centerspeaker und Subwoofer von Bose oder ein so genanntes Advanced-Soundsystem von Bang & Olufsen – beide gekoppelt mit dem MMI-Bediensystem des A7. Satte 1300 Watt leistet die dänische Anlage, die insgesamt 15 Lautsprecher umfasst. Ein Highlight sind sicherlich die eleganten Hochtöner, die beim Start des Fahrzeugs wie von Geisterhand bewegt aus dem Armaturenbrett fahren. Fest steht: Die zahlreichen Technikfeatures des A7 werden sich 1:1 im kommenden A6 wiederfinden. Audi führt somit die Medialisierung seiner Baureihen konsequent fort.

Autor: Peter Rademacher

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