Haben Elektroautos nur eine Chance, wenn sie hinsichtlich Preis und Leistungsmerkmalen wie Reichweite, Ladedauer und Höchstgeschwindigkeiten mit konventionellen Autos mithalten können? Bisher richten sich die Erwartungen an Elektroautos offensichtlich stark an dem aus, was man von konventionellen Fahrzeugen gewohnt ist.  Ziel einer aktuellen Befragung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI und der Universität Zürich war es, Unterschiede im Wissens- und Erfahrungsstand bezüglich Elektroautos zu untersuchen und Einflussfaktoren für die Akzeptanz von Elektroautos zu identifizieren. Ausgewertet wurden die Antworten, die Nutzer, Kaufinteressierte, Interessierte ohne Kaufabsicht oder auch Nichtinteressierte auf rund 1.000 Fragebögen gaben.

Die Ergebnisse zeigen, dass Elektroautos von den Konsumenten, die bereits Erfahrungen mit Elektromobilität gemacht haben, positiver beurteilt werden, als von denjenigen, denen Wissen und Erfahrung weitgehend fehlen. So werden zum Beispiel die Alltagstauglichkeit von Elektroautos sowie ihre Betriebskosten und Umweltauswirkungen von denen, die sich bisher weniger für diese Fahrzeuge interessiert haben, negativer eingeschätzt. Vielen ist nicht bekannt, dass Elektroautos durchaus bei Fahreigenschaften und -komfort punkten können. Solche Wahrnehmungen beim Konsumenten spielen eine wichtige Rolle für die Bereitschaft, Elektroautos zu kaufen oder zu nutzen. Interessante Hinweise ergaben sich auch für die weitere Entwicklung von Elektroautos.„Den interessierten Kundengruppen ist es wichtig, dass Elektroautos umweltfreundlich und energiesparend sind. Sie müssen nicht vorrangig darauf ausgerichtet sein, mit konventionellen Autos mitzuhalten, müssen aber zu den eigenen Gewohnheiten, Bedürfnissen und Einstellungen passen“, fasst  Anja Peters, Projektleiterin der Befragung am Fraunhofer ISI die Ergebnisse zusammen. Zur Steigerung der Akzeptanz der Elektromobilität ist es wichtig, Angebote und Konzepte zu entwickeln, die Elektroautos intelligent in den Alltag der Konsumenten integrieren und nach Bedarf auch mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren. Beispielsweise sollten Vorgänge, in denen sich Elektroautos von konventionellen Fahrzeugen unterscheiden – wie Ladeprozesse oder Routenplanung – so gestaltet und mit technischen Lösungen unterstützt werden, dass sie unkompliziert in der Handhabung sind und wenig Aufwand erfordern. Die positive Umweltbilanz und der gesellschaftliche Nutzen der Elektromobilität sollten transparent kommuniziert werden. Für die tatsächliche Kaufentscheidung bleibe aber entscheidend, dass die Testmöglichkeiten für Elektrofahrzeuge verbessert werden. Entsprechende Angebote seien eine effektive Möglichkeit. überprüfen zu können, ob Elektroautos zum eigenen Alltag passten, heißt es in einer Pressemeldung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI. (ar/wr)

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