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Vogelgesang: „Wir gehen davon aus, dass sich SAP gegenüber anderen Datenbankanbietern öffnen wird.“ (Bild: Brose)

Seit der ersten Stunde der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) vertritt der Arbeitskreis Automotive die Interessen der Anwender aus der Automobilindustrie und deren Zulieferern. Im Kurzinterview mit automotiveIT spricht Volker Vogelgesang, Sprecher des Arbeitskreises Automotive im DSAG, über die In-Memory-Plattform HANA, aktuelle Forderungen des Arbeitskreises an den ERP-Spezialisten und Automotive-Veranstaltungen des Softwareherstellers.

Vogelgesang: Nein, wir erkennen keinen Zusammenhang zwischen der Absage von SAP-Events und der Relevanz der Automobilbranche für SAP. Die Hintergründe für derartige Entscheidungen sind vielfältig und können auch organisatorischer Natur sein. Dennoch wäre es natürlich wünschenswert und ein positives Signal an die Kunden, wenn eine bewährte Branchen-Veranstaltung wie das SAP Automotive Forum in einer regelmäßigen Frequenz in Deutschland beziehungsweise der DACH-Region stattfinden würde.

Neue SAP-Lösungen werden immer stärker auf die In-Memory-Datenbanktechnik HANA setzen. Was bedeutet dies für Anwender, die Lösungen anderer Datenbankanbieter nutzen?

Grundsätzlich fordert die DSAG Datenbankneutralität beziehungsweise Offenheit. Wir gehen Stand heute davon aus, dass sich SAP gegenüber anderen Datenbankanbietern öffnen wird, sofern diese die technischen Datenbank-Voraussetzungen der SAP erfüllen, um die neuen Anwendungen zum Beispiel im Umfeld Automotive optimal nutzen zu können. Die Gespräche zwischen DSAG und SAP hierzu werden kontinuierlich geführt.

Welche Forderungen stellt die DSAG, insbesondere im Automotive-Bereich, für das Jahr 2016 an SAP?

Es ist wichtig, Geschäftsprozess-Anforderungen schnell, flexibel und möglichst einfach umsetzen zu können. Möglichkeiten dazu kann und soll SAP liefern, sowohl mit neuen als auch mit alten Lösungen. DSAG-Mitglieder benötigen konkrete Informationen, welche Funktionen die Lösung SAP/HANA abdeckt. Laut aktueller DSAG-Umfrage ist das für 72 Prozent der Befragten das wichtigste Entscheidungskriterium. Der Erfolg eines ERP-Systems für die Kunden entscheidet sich über die Funktionalität. Sie ist der Schlüssel für Digitalisierungsvorhaben. Es fehlen konkrete Aussagen zum Geschäftsnutzen, zum Lizenzmodell und zu Voraussetzungen, wie Unternehmen zu S/4HANA migrieren können. Die klassische SAP Business Suite hat für 70 Prozent der Befragten einen hohen Stellenwert als strategisches ERP-Rückgrat. Denn die DSAG-Mitglieder haben ein großes Know-how im Bereich der SAP Business Suite aufgebaut. Sie vertrauen darauf, damit ihre Prozesse heute und in Zukunft effizient und möglichst vollständig abzubilden. Trotz innovativer Produkte muss die Zukunftssicherheit der SAP Business Suite – auch in der Automobilindustrie – bestehen bleiben.

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