Die weltgrößte Automobilmesse, die IAA in Frankfurt, ist nicht nur das Schaufenster für die automobilen Neuheiten und die Technologien von morgen, sondern auch das Forum für allerhand Diskussionen über die Zukunft der Mobilität und die Mobilität der Zukunft. Genau das war auch das Thema eines Streitgesprächs zwischen dem Spitzenkandidaten der Grünen für die Bundestagswahl, Jürgen Trittin, und dem Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann auf der IAA. Natürlich standen die Themen Klimaschutz und CO2-Reduktion im Mittelpunkt. Der Vorwurf von Jürgen Trittin an die Autohersteller: Sie würden nur einzelne sparsame Modelle auf den Markt bringen, anstatt auf breiter Front die Effizienz zu steigern. Trittin: „Es ist in der Tat so, dass der Kfz-Verkehr in der Bundesrepublik Deutschland 100 Millionen Tonnen Treibhausgase jährlich emittiert. Wenn man davon runterkommen will, muss man nicht in einzelnen Modellen, sondern durch die ganze Flotte stärker reduzieren.“

Gestritten wurde zwischen Jürgen Trittin und Matthias Wissmann auch über die Wirkung der Umweltprämie, mit der die Bundesregierung den Kauf neuer Autos gefördert hat. Für Matthias Wissmann ist der Effekt der Flotten-Verjüngung auf jeden Fall auch im Klimaschutz spürbar – um zwei Millionen Tonnen jährlich sei der CO2-Ausstoß dadurch gesunken. VDA-Präsident Wissmann stimmte aber zu, dass ein Marktanreizprogramm eine diskussionswürdige Idee sei. Er warnte allerdings davor, dass Bürokraten bestimmte Techniken festschreiben. Und die Förderung der Forschung in Sachen Elektroantriebe werde auf jeden Fall Impulse geben, so Wissmann. Abschließend appellierte Wissmann an Trittin und seine Parteifreunde, das Vorurteil zu überdenken, die deutschen Autohersteller seien weit hinter anderen.

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