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Die Produktion von Fahrzeugen wird für die Automobilbranche durch neue Bauteile und Prozesse zunehmend teurer. Das geht aus einer Analyse von Strategy& hervor. (Bild: PSA)

Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Strategy& kommen auf die Automobilbranche durch neue Bauteile und veränderte Arbeitsprozesse in der Produktion erhebliche Kostensteigerungen zu. Gleichzeitig müssten die Unternehmen für ihre Zukunftsfähigkeit die Kapitalrendite erhöhen.

Besonders im Bereich der Softwareentwicklung und bei der Personalgewinnung seien OEMs aus Sicht der Studienautoren gezwungen, vermehrt Kapital einzusetzen. So haben sich die Investitionen der zehn größten OEMS im Bereich Unternehmensfusionen, Outsourcing sowie bei Forschung und Entwicklung im Zeitraum von 2006 bis 2016 jährlich um 4 Prozent erhöht. Im vergangenen Jahr investierten die OEMs in diesen Bereichen mehr als 195 Billionen US-Dollar.

Für zusätzlichen Kostendruck innerhalb der Produktion sorgen die Innovationen der Bauteile. Verbesserte Elektronik, digitale Dienste und neuartige Antriebsstränge sowie Konnektivitätslösungen würden immer teurere Teile und Komponenten benötigen. Im Vergleich zur Vorgängergeneration würden Fahrzeuge der aktuellen Produktion bereits um 20 Prozent teurer sein. Auch strengere Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen verursachen bei den Herstellern steigende Kosten.

Um künftige Ausgabensteigerungen abmildern zu können, empfehlen die Analysten von Strategy& die Zusammenarbeit der OEMs bei Plattformen und der Produktion. Ein Beispiel dafür sei die MLA-Plattform von Nissan und Daimler, so die Autoren. In den USA arbeiten zudem Ford und GM in einer Kooperation an einem neuen 10-Gang-Getriebe. Die gemeinsame Herstellung von Fahrzeugen würde nach Ansicht der Unternehmensberatung jedoch weiterhin eine Ausnahme bilden. Auf diesem Gebiet haben in Tschechien PSA und Toyota erste Anläufe unternommen.

Bei der Entwicklung von Konnektivitäts- und Infotainmentschnittstellen könnte die Autobranche, nach Einschätzung der Studienautoren, Synergieeffekte mit den Technologieunternehmen des Silicon Valley stärker nutzen. Diesen Weg haben bereits BMW i mit einem Venture Capital Fonds und Toyota durch eine Kooperation mit Microsoft eingeschlagen.

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