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Scania testet im Hafen von Singapur das Platooning-System. (Bild: Scania)

Scania wird ein Platooning-System mit Lkw zum Transport von Containern zwischen verschiedenen Terminals im Hafen von Singapur entwickeln. Mit ,,Platooning“ ist eine Variante des automatisierten Fahrens gemeint, die man auch als effiziente Lkw-Fahrkolonne beschreiben kann. Die Lkw-Kolonne wird auf öffentlichen Straßen fahren und Container von einem Terminal zum anderen transportieren. Vier Lkw sollen in einem geringen Abstand hintereinander fahren. Ein Führungs-Lkw bestimmt dabei Geschwindigkeit und Spur, gefolgt von drei autonom fahrenden Lkw. Darüber hinaus sollen die Vorgänge für präzises An- und Abdocken der Fracht komplett automatisiert werden. Das optimiert gleichmäßig den verfügbaren Straßenraum und der verminderte Luftwiderstand sorgt für Kraftstoffersparnis. Das Projekt wird von dem Verkehrsministerium und der Hafenbehörde Singapurs (PSA) koordiniert. Toyota ist ebenfalls daran beteiligt.

„Autonome Fahrzeuge und Platooning, also Kolonnenfahren, sind für künftige nachhaltige Transportsysteme von zentraler Bedeutung“, so Claes Erixon, Head of Research and Development bei Scania. „Für uns bedeutet dies eine hervorragende Gelegenheit, unsere führende Rolle und unsere Technologien in diesem neuen und spannenden Bereich unter Beweis zu stellen. Wir leisten Pionierarbeit auf einem Gebiet, durch das nicht nur Menschenleben im Straßenverkehr gerettet, sondern auch Umweltbelastungen, die durch den Transport verursacht werden, erheblich reduziert werden können.“

Auf den Straßen Singapurs sind knapp eine Million Fahrzeuge unterwegs. Mit der Initiative wird versucht, dem steigenden Verkehrsbedarf, dem Mangel an Lkw-Fahrern und der Landverknappung entgegenzuwirken. „Scania ist in der neuesten Technologie zu autonomem Fahren sowie im Platooning sehr weit fortgeschritten. Singapur hat mehrere Initiativen zu autonomen Fahrzeugen angestoßen und zusammen werden wir nun zeigen, wie wir die Produktivität im Hafen Singapurs erheblich steigern können“, so Mark Cameron, Country Manager für Scania Singapur. Scania hat die Führung bei dem mit 5,4 Millionen Euro geförderten europäischen Forschungsprojekt übernommen, das Systeme für die Einführung automatisierter Lkw-Kolonnenfahrten entwickelt.

MAN: Kooperation mit Schenker DB geplant

Auch Konzernschwester MAN hat ein Projekt zum Platooning angekündigt. Dazu wurde eigens eine Kooperation mit dem Logistikdienstleister DB Schenker vereinbart. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen Platooning unter Alltagsbedingungen über einen längeren Zeitraum erproben und aussagekräftige Daten gewinnen, heißt es. Zu diesem Zweck soll ab 2018 ein Lastwagen-Platoon auf der Autobahn A9 zwischen München und Nürnberg verkehren. Im nächsten Schritt ist beabsichtigt, den Platoon auch auf dem Werksgelände von DB Schenker in Nürnberg einzusetzen.

„Die Pilotprojekte sind wichtige Bausteine für einen effizienteren Gütertransport auf der Straße. Platooning ist vorteilhaft für die Umwelt, verbessert den Verkehrsfluss und erhöht die Verkehrssicherheit. Nun ist der Gesetzgeber aufgerufen, den entsprechenden Rahmen zu schaffen, damit Platooning auf öffentlichen Straßen eingeführt werden kann“, fordert Volkswagen Truck & Bus-Chef Andreas Renschler.

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