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Im Rahmen des Tech Talk von T-Systems und der Wolfsburg AG können Jungunternehmer auf der IZB eigene Ideen pitchen. (Bild: Deutsche Telekom)

Das Besondere an der Veranstaltung: T-Systems stellt nicht nur die eigene Strategie und eigene Produkte für die Vernetzung des Fahrzeugs vor, sondern bietet auch Startups eine Bühne

Zunächst spricht jedoch Martin Mitev, Senior Executive für Digital Consulting und Architecture bei T-Systems, über die Herausforderungen bei der Interaktion von mobilen Menschen und schlauen Maschinen. Derzeit befinde sich die KI in einem Entwicklungsstadium zwischen Systemen wie Googles AlphaZero und der Ära humanoider Roboter, so Mitev. Kernelemente der Entwicklung seien dabei neben Deep Learning und Logik derzeit mathematische Verfahren wie Statistik und Algebra, die Nachvollziehbarkeit getroffener Entscheidungen, der maschinelle Umgang mit natürlicher Sprache, sowie die Output-Generierung, etwa von Videos oder Bildern. Im Connected Car-Bereiche treibe vor allem das autonome Fahren die Nachfrage nach KI-Lösungen, allerdings seien auch Einsätze in Bereichen wie Car-to-X, Verkehrssteuerung oder Entertainment hochwahrscheinlich.

Im Produktionsumfeld sei mit einem Durchbruch der Technologie etwa für Predictive Maintenence oder bei der Steuerung von fahrerlosen Transportsystemen zu rechnen. Eines der Probleme, die es derzeit zu lösen gelte, erklärt Mitev, sei etwa die Nachvollziehbarkeit von maschinell getroffenen Entscheidungen. Zudem müsse sichergestellt werden, dass KI-Systeme zufällige Korrelationen nicht als Kausalität interpretieren oder fehlerhafte Sensordaten nutzen.

Die nachfolgende Präsentation übernimmt Andreas Dönges, Senior Key Relationship Manager hub:raum, der den Inkubator der Deutschen Telekom und die dahinterstehende Strategie präsentiert. Schwerpunkte der eigenen Aktivitäten seien unter anderem 5G, Künstliche Intelligenz sowie IoT-Anwendungen, etwa innerhalb der Smart City. Den teilnehmenden Startups biete man unter anderem Venture Funding sowie den Zugang zu Kunden, Plattformen oder Technologien an. Darüber hinaus gehören Mentoring- oder Business Development-Programme zum Angebot des Inkubators. 2017 habe man etwa mehr als 1.000 Jungunternehmen unter die Lupe genommen, die insgesamt 16 Proofs of Concept mit Kunden entwickelt haben.

Im Anschluss an den eigenen Vortrag überlässt Dönges die Bühne den anwesenden Startups, deren Produktspektrum von Lösungen für Versicherer über die automatische Erkennung von Fahrzeuginsassen bis zu Chatbots für KI-gesteuerte Kundeninteraktionen reicht. Den Anfang macht das tschechische Jungunternehmen eParkomat, das eine eigene Lösung für die Echtzeitvorhersage freier Parkmöglichkeiten anbietet. Basis hierfür ist sind Daten aus Funknetzen, die anonymisiert und per KI ausgewertet werden. Nach eigener Aussage erreicht das Startup so bereits eine 96-prozentige Genauigkeit in der Prognose von Bereichen mit freien Stellplätzen. Anschließend präsentiert das Security-Unternehmen Futurae aus der Schweiz eine eigene Lösung für die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Mobility-Anwendungen. Die „Zero Touch“-Authentifizierung des Startups geschieht über die automatische Aufnahme von Geräuschen oder Sensorsignalen, die etwa sicherstellen können, dass sich der Nutzer und sein Smartphone in einem angemieteten Carsharing-Fahrzeug befinden.

Das Jungunternehmen Smart Mobile Labs hingegen zeigt die eigene Lösung für die niedriglatente Übertragung von Daten. Einsatzfelder für das Spin-Off von Nokia Siemens Networks sind etwa die Übertragung von Fernsehsignalen über Mobilfunknetze und der Bereich Connected Car. Um die Orchestrierung der jeweiligen Datenmengen vorzunehmen, setzt das Unternehmen unter anderem auf Edge Computing und Many-to-Many-Verbindungen. Als konkreten Use Case stellt das Unternehmen ein Konzept vor, Daten aus Lkw-Kameras in das Infotainment von folgenden Fahrzeugen einzublenden um eine bessere Sicht zu ermöglichen. Im Versicherungsbereich ist hingegen das Startup Spearhead aktiv. Mit Hilfe von Smart Analytics in Bezug zu Daten aus Fahrzeugtelematik, Schadensdaten und technischen Fahrzeugdaten kann das Unternehmen unter anderem eine Schadenmeldung und -beurteilung erstellen oder automatisch Reparaturkosten prognostizieren.

Um den Innenraum von Fahrzeugen dreht sich hingegen der Vortrag des deutsch-kanadischen Computer-Vision-Startups Twenty Billion Neurons. Mit Hilfe der Innenraumkameras kann das Unternehmen Aktivitäten von Passagieren erfassen und analysieren um die Customer Experience produktiver, sicher und komfortabler zu machen. Unter anderem könne so eine berührungslose Infotainment-Steuerung oder ein Monitoring von menschlichen Fahrern in autonomen Fahrzeugen mit notwendigen Steuerungseingriffen vorgenommen werden. Als letztes Startup präsentiert Twyla aus Berlin die gleichnamige Lösung, mit deren Hilfe Unternehmen eigene Chatbots definieren können. Im Fokus steht dabei unter anderem der Kontext von Anfragen, die persönlichen Präferenzen von Nutzern sowie Informationen zu bestimmten Produkten.

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