Bis zum Jahr 2020 werden die weltweit wichtigsten zwölf OEM-Gruppen ihre Plattformen auf 154 von 223 im Jahr 2010 reduzieren. Das prognostiziert eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan.

Die Einführung einer globalen Plattformstandardisierung und Modulstrategie soll zu einer Plattformreduzierung von über 30 Prozent führen. Die zehn wichtigsten Plattformen werden hierbei dafür sorgen, dass die weltweite Produktion von Pkw und leichten Lkw von rund 17 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2010 auf über 33 Millionen bis zum Jahr 2020 ansteigt. Die wichtigsten zwölf OEM-Gruppen werden bis zum Jahr 2020 einen Marktanteil von fast 74 Prozent erreichen.

„Mit mehr als 95 Prozent der gesamten Fahrzeugproduktion bis zum Jahr 2020 über jeweils drei Plattformen dürften die Volkswagen-Gruppe im Volumensegment und die Daimler-Gruppe im Luxussegment weltweit die höchste Plattformstandardisierung und die größte Bandbreite von Fahrzeugmodellen von einer Plattform aufweisen“, erklärt Sarwant Singh, Partner und Practice Director von Frost & Sullivan.

„Die Volkswagen-Gruppe wird so den derzeitigen Spitzenreiter, die Ford-Gruppe, mit ihrer Gleichteile- und Modulstrategie überholen. Der deutsche Automobilhersteller wird eine erhöhte Anzahl von Modellen produzieren sowie größere Volumen davon unter effizienter Einbindung neuer innovativer Technologien“, so Singh weiter.

Bis zum Jahr 2020 dürften die Gruppen Daimler, Volkswagen und Fiat-Chrysler ihre Plattformen um 60 bis 65 Prozent reduzieren. Das durchschnittliche Fertigungsvolumen pro Plattform wird demzufolge bis 2020 um das Vierfache im Vergleich zu 2010 ansteigen. Insgesamt wird erwartet, dass die durchschnittliche Fahrzeugfertigung pro Plattform bis zum Jahr 2020 um das Dreifache ansteigen wird, ausgehend von einer Anzahl von 0,24 Millionen Einheiten im Jahr 2010.

„Die aufstrebenden asiatischen Wirtschaften werden der Plattformstandardisierung und dem modularen Ansatz in Europa und Nordamerika sicherlich Auftrieb geben“, kommentiert Vishwas Shankar, Industry Analyst bei Frost & Sullivan.

„Indien und China sind selbst die wichtigsten Antriebskräfte für Automobilhersteller bei der Umsetzung der Standardisierungsstrategien. Rund 160 von den 800 einzelnen Modellen, die zwischen 2010 und 2020 von den obersten zwanzig Automobilherstellergruppen weltweit produziert und abgesetzt werden, dürften in China gebaut und theoretisch auch dort abgesetzt werden, verglichen mit 140 einzelnen Modellen für die USA.“

„Globale Zulieferer sind bereit, den Fahrzeugherstellern zu folgen und weltweit Anlagen näher an die Endmontagelinien der Hersteller zu setzen. „Daraus folgt eine Reduzierung der einzelnen Bauteile, die sonst aufgrund der zu großen Anzahl von Teilen in der gesamten Zuliefererkette einen weiteren Grund zur Besorgnis darstellen,“ so Shankar.

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