Immer häufiger haben es Kfz-Werkstätten mit defekten Fahrzeugen zu tun, für deren Fehlermeldungen es keine unmittelbare Abhilfe gibt. „Die Erfolgsaussichten der Fehlerdiagnose mit heutigen Softwaresystemen liegt bei rund 50 Prozent“, erklärt Professor Georg Spöttl von der Universität Bremen.

Mehrere Institute der Uni wollen jetzt mit Web 2.0-Technologien die Voraussetzungen für eine effektivere Diagnose von Fehlern an Kraftfahrzeugen schaffen. „Unser Ziel ist es, eine innovative Diagnosesoftware zu entwickeln, die Fachexperten in den einzelnen Werkstätten über das Internet miteinander vernetzt und es ihnen ermöglicht gemeinsam Lösungen zu erarbeiten“, so Spöttl. Dadurch lassen sich Problemfälle schneller lösen und Diagnosekompetenzen ausbauen und sichern.

In der Praxis wird das Forschungsprojekt „Kollaboratives Diagnosenetzwerk für die Kfz-Servicearbeit“ (KODIN-Kfz) von renommierten Partnern wie dem Volkswagen Service Deutschland und der Kfz-Innung Hamburg erprobt. Weitere Partner sind Lux Personal & Kommunikation in München, das Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat) der Universität Flensburg und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).

Für die Erprobung des Projektes arbeiten die Bremer Wissenschaftler mit ihren Partnern zunächst in drei Gruppen: eine mit Problemlöseexperten der Volkswagen-Werkstätten, eine Gruppe mit Spezialisten unabhängiger Werkstätten und eine im Rahmen der Ausbildung. Für alle drei Communities erarbeiten die Wissenschaftler eine innovative Software, die in den Werkstätten genutzt werden soll.

„Mit Hilfe der Software sollen die Kfz- Fachleute in den drei Gruppen die Möglichkeit erhalten, Probleme gemeinsam mit Experten anderer Werkstätten über das Internet zu erarbeiten, um neue Lösungen für Herausforderungen zu finden, die unter Umständen selbst den Ingenieuren noch nicht bewusst sind“, so Spöttl. Nach mehreren Erprobungs-, Qualitätssicherungs- und Optimierungsphasen wird die neue Software den beteiligten Institutionen zur Verfügung gestellt.

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