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Der High Fidelity Simulator kann Längs-, Quer- und Drehbewegungen eines Fahrzeugs gleichzeitig und damit sehr realitätsnah darstellen. (Bild: BMW)

Auf einer Fläche von 11.400 Quadratmetern werden insgesamt 14 Simulatoren und Usability Labs sowie Arbeitsplätze für 157 Beschäftigte entstehen. Herzstück des neuen Fahrsimulationszentrums sind zwei neuartige Anlagen, die speziell auf die Anforderungen bei der Erprobung hochkomplexer Systeme für automatisiertes Fahren ausgerichtet sind: Mit dem High Dynamic Simulator lassen sich Längs- und Querbeschleunigungen von bis zu 1,0 g erzeugen. Er dient bei der Erprobung neuer Systeme und Funktionen zur Darstellung von hochdynamischen Ausweichmanövern, Vollbremsungen und intensiven Beschleunigungsvorgängen.

Besonders detailliert wird das reale Fahrgeschehen im High Fidelity-Simulator abgebildet: Das Abbremsen und Beschleunigen in Kurven, Fahrten im Kreisverkehr oder die schnelle Abfolge mehrerer Abbiegemanöver können auf dem fast 400 Quadratmeter großen Bewegungsfeld dieser Anlage mit hoher Präzision nachempfunden werden. So sind erstmals auch komplexe Situationen des innerstädtischen Verkehrs unter Laborbedingungen darstellbar.

Die Vorteile für die Entwicklung von autonomen Fahrsystemen liegen auf der Hand: Im Simulator können auf der einen Seite Fahrsituationen beliebig häufig reproduziert werden, um die Aussagekraft der Tests zu erhöhen. Auf der anderen Seite kann Verkehrsgeschehen virtuell dargestellt werden, das in der Realität nur sehr selten vorkommt oder aufgrund der Gefährdung für andere Teilnehmer im echten Straßenverkehr gar nicht erprobt werden kann. 

Im Jahr 2020 soll die Anlage in Betrieb genommen werden. Dann sollen auch nicht nur Entwickler und professionelle Testfahrer in den Simulatoren Platz nehmen: Regelmäßig will BMW externe Versuchspersonen auf virtuelle Straßen schicken, um ihr Fahrverhalten frühzeitig in die Entwicklung einfließen zu lassen. 

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