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Industrie 4.0 ist in vielen Fabriken längst Alltag. Nun sollen auch die Mitarbeiter mit zertifizierten Schulungen auf neue digitale Methoden vorbereitet werden. (Bild: Bosch)

Bisher haben rund zwei Drittel der Unternehmen Weiterbildungsangebote zur Digitalisierung aufgelegt, wie eine aktuelle Studie des Bitkom und TÜV-Verbandes belegen. Der von Bosch und der IHK konzipierte Lehrgang sei laut Angaben der Projektpartner aber der erste, der sich direkt an Facharbeiter richte und diese für die Anforderungen in der vernetzten Fertigung qualifiziere.

„Nur wer die vernetzte Welt versteht, kann sie auch gestalten. Wir bereiten unsere Mitarbeiter auf die Arbeitswelt von morgen vor und schaffen so die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0“, unterstreicht Bosch-Personalchef Christoph Kübel .

Der Zertifikatslehrgang richtet sich an Facharbeiter mit Berufserfahrung in Produktion oder Logistik. In fünf verschiedenen theoretischen und praktischen Modulen wird beispielsweise Wissen zu vernetzten Geschäftsmodellen vermittelt: Welche Technologien gibt es? Wie werden Daten übertragen? Wie funktionieren Logistik und Supply Chains in einer digitalen Welt? Technologische Inhalte sind ein Schwerpunkt, Arbeitsmethoden wie Scrum ein anderer.

„Technische Lösungen sind nur die eine Seite der Medaille. Den Unterschied bei Industrie 4.0 machen die Mitarbeiter. Ihre Fähigkeiten, situativ auf Probleme zu reagieren und neue, kreative Lösungswege zu finden, rücken in der Fabrik der Zukunft in den Mittelpunkt“, erklärt Stefan Aßmann, Leiter der Geschäftseinheit Bosch Connected Industry.

Die ersten zwölf Teilnehmer aus dem Bosch-Werk in Stuttgart-Feuerbach haben die Weiterbildung bereits erfolgreich abgeschlossen. Weitere Kurse bieten verschiedene IHKs ab 2019 deutschlandweit für alle Unternehmen an. Auch die deutsche Auslandshandelskammer bietet künftig die Weiterbildung zur „Fachkraft für Industrie 4.0“ an – zum Beispiel in China.

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