eGO-Lux

Auf dem Genfer Automobilsalon tummeln sich inzwischen zunehmend auch neue Player. (Bild: e.Go)

Der Autosalon in Genf war und ist die Millionärsmesse und damit ein Stelldichein der Schönen, Reichen und der Superreichen. Neben den großen Autokonzernen tummeln sich jedes Jahr zahlreiche Kleinserien-Hersteller auf dem Messegelände am Genfer See: Koenigsegg, Bugatti und Co. zelebrieren seit Jahren in der Schweiz ihre Neuheiten, in der Regel gewaltige PS-Monster. In diesem Jahr präsentierte beispielsweise Bugatti den La Voiture Noire, einen 420 km/h schnellen Sportwagen der Superlative mit 1500 PS – ein Einzelstück für elf Millionen Euro (ohne Steuer). Ein Auto für solvente Scheichs oder mehrfache Lottogewinner.

Der Autosalon in Genf wandelt sich. Die Zahl der Newcomer nimmt zu – die alten Autobauer ziehen sich langsam zurück, meint carIT-Chefredakteur Hilmar Dunker. Bild: Conny Kurz

Dennoch spürt man beim Rundgang einen Hauch von Endzeit. Ein Teil der Ausstellungsfläche blieb leer und wurde zu traurigen, meist verwaisten Sitzecken umgestaltet – vor ein paar Jahren noch undenkbar, da herrschte in den Hallen drangvolle Enge. Die großen Automobilkonzerne reduzieren derzeit wie auf allen internationalen Messen ihr Engagement oder streichen es völlig – das reißt eben Lücken.

Doch gleichzeitig tauchen zwischen Edelschmieden, Designerfirmen und Tunern neue Hersteller auf. Unternehmen, die sich der Elektromobilität und Konnektivität verschrieben haben. E.Go aus Deutschland gehört ebenso dazu wie der chinesische Newcomer Aiways oder Polestar aus Schweden. Vielleicht ist Genf 2019 das Sinnbild für einen Wandel, in dem die alte Automobilwelt schleichend an Einfluss verliert und eine neue Garde von Autobauern langsam aber sicher an Bedeutung gewinnt. Derzeit noch mit bescheidenen, aber sympathischen Auftritten. Und dazwischen tummeln sich wie in der Vergangenheit die teuren Einzelstücke für den internationalen Geldadel. Übrigens zunehmend auch mit Elektroantrieb. So gesehen ist Genf vielleicht das Abbild einer neuen Wirklichkeit. 

Sie möchten gerne weiterlesen?