Im Active Hybrid 5 kombinieren die Münchener den aus dem 535i bekannten 225 kW/306 PS starken Reihensechszylinder mit einem 40 kW/55 PS-Elektromotor. Das Antriebssystem erzeugt eine Systemleistung von 250 kW/340 PS. Der Spurt von 0 auf Tempo 100 gelingt in knapp sechs Sekunden. Das maximale Drehmoment beträgt 450 Nm. Mindestens 62.900 Euro werden für den Hybriden fällig. Trotz dieser beachtlichen Werte gibt BMW einen Durchschnittsverbrauch von 6,4 Litern und einen CO2-Ausstoß von 149 g/km an – zumindest dann, wenn die Limousine auf den serienmäßigen, Rollwiderstands-optimierten 17 Zoll-Reifen rollt. Hat man wie das Fahrzeug, das für erste Ausfahrten zur Verfügung stand, die schickeren 18 Zoll Formate aufgezogen, erhöht sich der Verbrauch um 0,4 Liter.  Damit unterbietet die Hybrid-Variante den Normdurst des 535 i um bis zu 1,2 Liter. Das hört sich nicht viel an, dürfte sich aber im Alltag unter normalen Fahrbedingungen deutlich erhöhen. Bekannt ist das Zusammenspiel von Verbrenner, E-Maschine und der Batterie, die je nach Fahrbedingungen verschiedene Antriebskombinationen ermöglicht. Das reicht vom rein elektrischen Fahren beispielsweise im Stadtverkehr bis zur zusätzlichen Power durch den E-Motor beim brachialen Beschleunigen mit durchgetretenem Gaspedal. Theoretisch kann der Active Hybrid 5 Bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h emissionsfrei rollen. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35 km/h sollen so bis zu vier Kilometer Fahrstrecke möglich sein. Bei den Testfahrten griff jedoch nach knapp zwei Kilometern der Benziner wieder unterstützend ein. Das merkt man akustisch, kann es aber auch am Display ablesen. Dies informiert den Fahrer mit Hilfe von bunt animierten Grafiken und erzieht so den Fahrer zum sanften Umgang mit dem Gasfuß. Den größten Spareffekt erzielt man im Eco Pro-Modus. Der Benziner kann bei Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h abgeschaltet und vollständig von der Antriebswelle entkoppelt werden. Das sogenannte Segeln macht sich sofort in der Verbrauchs-Anzeige positiv bemerkbar. Umständlich ist nur, dass bei einem Halt das System wieder in den standardmäßigen Comfort-Modus zurückspringt. Selbstverständlich verfügt das Fahrzeug über eine Achtgang-Automatik, Start-Stopp-System sowie über eine verbrauchsoptimierte Klimaanlage. Die die BMW-Ingenieure greifen aber noch tiefer in die technische Trickkiste. Erstmals haben sie die vom Navigationssystem erhältlichen Daten über Streckenverlauf mit in die Sparbemühungen eingebunden und die Leistungselektronik mit dem serienmäßigen Navigationssystem Professional vernetzt. Sofern die hinterlegten Daten ausreichen – was zumindest in Deutschland zutrifft – sorgt das System z. B. dafür, dass bei Bergauffahrten die Batterie vollgeladen ist, um so unterstützend wirken zu können. Liegt das eingegebene Fahrziel in einer Wohngegend, verfügt das Speichermedium über genügend Reserven, damit der letzte Anfahrtsweg rein elektrisch zurückgelegt werden kann.

Und wie sahen die Sparergebisse bei den ersten Testfahrten aus? Gar nicht so schlecht. Zwar konnte die 6,8-Marke noch nicht erreicht werden, der Bordcomputer zeigte aber immerhin 8,5 Liter an. Dabei waren wir keineswegs als Hindernis unterwegs. Wer das Gaspedal durchtritt, kann sich an der Leistungs- und Ansprechfreude des Sechszylinders erfreuen, und so den Wolf im Schafspelz hervorlocken. Einschränkungen braucht man auch nicht beim Fahrkomfort zu befürchten. Einzig das Kofferraumvolumen fällt mit 375 Litern um 145 Liter geringer aus als bei der herkömmlichen Limousine. Die Lithium-Ionen-Batterie hat hier ihren Platz gefunden.  Im Herbst geht die BMW-Hybrid-Offensive in die nächste Runde. Der modifizierte Antriebsstrang aus dem Active Hybrid 5 kommt dann in der 3er Limousine zum Einsatz. Damit hört das Hybridisieren bei BMW aber sicherlich nicht auf. Die X-Modelle ließen sich so sparsamer gestalten. Auch der Einsatz eines Vierzylinders ist wohl nicht ausgeschlossen. Zumindest hüllen sich die Ansprechpartner bei der Frage danach in entspanntes Schweigen. Dementis hören sich anders an. sp-x/mm

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