Facelift VW Polo

Von den Dieseln gibt es ebenfalls Neues zu berichten: Gleich drei Varianten des 1,4-Liter-TDI mit drei Zylindern sind für den Polo erhältlich, sie leisten 55 kW/75 PS, 66 kW/90 PS und 77 kW/105 PS, wobei die stärkste Version etwas später nachgeschoben wird. In der Bluemotion-Variante verbraucht der schwächste Diesel nach VW-Angaben 3,2 Liter (88 Gramm CO2) auf 100 Kilometern. „Wir wollen unser Motorenspektrum weiterhin in Richtung Downsizing erweitern“, gibt Markenvorstand Heinz-Jacob Neusser die Richtung vor. Das gilt vor allem für die Benziner, die mit Turbounterstützung und teilweise sogar mit Zylinderabschaltung aufwarten. Bei den weiteren technischen Verbesserungen schaute VW ebenfalls in die höhere Klasse, also zum Golf. Von dem erhält der ohnehin schon sehr erwachsen wirkende Kleinwagen eine Vielzahl von Assistenzsystemen, wie Umfeldbeobachtung, automatische Distanzregelung oder Notbremsfunktion, aber auch die elektromechanische Lenkung und elektronische regelnde Dämpfer.

Völlig neu im Polo sind die Infotainmentsysteme. Auch hier hat der kleine Wolfsburger auf Wunsch jetzt all das an Bord, was seinen großen Bruder Golf auszeichnet, inklusive Bluetooth-Audiostreaming, DAB+ und die Einbindung spezieller Smartphone-Apps über den Touchscreen, was allerdings ausgerechnet nicht für das iPhone funktioniert. Auch wenn natürlich fast alles was neu, stark oder schön ist Aufpreis kostet, ist der Polo insgesamt außen erwachsener, innen frischer und insgesamt wertiger geworden. Der Polo hebt sich damit von den meisten Wettbewerbern in dieser Klasse ab, die nicht selten auf kurzlebige optische Effekte setzen und es in Sachen neue Technologien eher langsam angehen lassen. Der überarbeitete Polo ist dagegen wie nie zuvor zum kleinen Golf geworden. Ob er sich auch annähernd so fährt, werden wir erst zu einem späteren Zeitpunkt ausprobieren können. Die theoretische Rezeptur stimmt auf jeden Fall schon mal: optische Zurückhaltung, saubere Verarbeitung, Technik aus der Mittelklasse und eine breite Motorenauswahl sollten zumindest jene Kunden überzeugen, die auf ein paar Hunderter mehr oder weniger bei der Anschaffung nicht achten müssen. Das müssten nach VW-Rechnung gar nicht so wenige sein, denn Heinz-Jacob Neusser hat ein hohes Ziel gesteckt: „In Europa liegt der Polo in seiner Klasse derzeit auf Rang zwei – wir wollen mit dem neuen Modell Nummer eins werden.“ sp-x

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