Der Mini wird erwachsen. In der dritten Generation unter BMW-Regie präsentiert sich der Lifestyle-Kleinwagen größer, geräumiger, sparsamer und sichere. Premiere hat der Dreitürer nun am Stammwerk in Oxford gefeiert, anschließend macht er sich zu den Messen in Tokio und Los Angeles auf. Auf den Markt kommt er in zunächst drei Motorvarianten im Frühjahr 2014. Mit mittlerweile 3,82 Metern Länge bleibt die neue Generation des Mini nur noch knapp unter der Vier-Meter-Marke. Der Vorgänger war noch rund zehn Zentimeter kürzer, von der ersten Generation unter BMW-Ägide trennen den Neuen bereits fast 20 Zentimeter. Es bleibt beim typischen Nostalgie-Chic mit runden Scheinwerfern, horizontalem Dach und kurzen Überhängen. Die Blechflächen sind jedoch – vor allem an den Seiten – stärker konturiert, die umlaufende schwarze Karosserieumrandung ist breiter und auffälliger geworden. Deutlich aufgeräumter präsentiert sich der Innenraum: Tacho und Drehzahlmesser sind nun in einem klassischen Rundinstrument zusammengefasst, im häufig als Pizzateller verspotteten Mittelbildschirm finden sich nun nur noch Komfort- und Infotainment-Anzeigen. Insgesamt wirkt das Cockpit auf den ersten Blick solider und weniger plastikhaft als das arg verspielte Ensemble des Vorgängers, ohne jedoch seine Originalität aufzugeben.
Erstmals hat BMW alle Triebwerke für den Mini selbst entwickelt, vor allem, weil sie künftig auch in den neuen Einstiegsmodellen der Muttermarke zum Einsatz kommen sollen. In der Vorgängergeneration hatte man die Benziner noch gemeinsam mit PSA entwickelt, um Kosten zu sparen. Zum Marktstart der dritten Generation stehen zunächst ein 100 kW/136 PS starker 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo für den Cooper und ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 141 kW/192 PS für den Cooper S zur Verfügung. Diesel-Fans können einen 1,6-Liter-Motor mit 85 kW/116 PS wählen (Cooper D). Für die Kraftübertragung sind neue Schalt- und Automatikgetriebe mit sechs Gängen vorgesehen. Die Triebwerke bieten besser Fahrleistungen, sollen aber um bis zu 27 Prozent sparsamer sein als die Vorgänger. Komplett neu ist zudem das Fahrwerk, das künftig wie schon die Motoren bei den neuen Einstiegsmodellen von BMW zum Einsatz kommen soll. Erstmals im Programm ist eine dynamische Dämpferverstellung, die dem Fahrer die Wahl lässt, ob er es klassisch straff oder lieber komfortabel mag. Kombiniert wird das mit einem bereits aus BMW-Modellen bekannten „Fahrerlebnisschalter“, bei Mini „Driving Modes“ genannt, der die Einstellungen von Lenkung und Gaspedal zwischen sportlich und sparsam variiert. Automatik-Modelle können so sogar in einem Segel-Modus bewegt werden, der den Antriebsstrang kurzzeitig von den Rädern abkoppelt, um Kraftstoff zu sparen.
Bei den Assistenzsystemen legt der Mini ebenfalls zu. Erstmals ist nun beispielsweise ein Head-up-Display zu bekommen. Auch Notbremsassistent, automatisch abblendendes Fernlicht, Verkehrszeichenerkennung und Parkassistent stehen nun auf der Optionsliste. Premiere in der kleinen Klasse feiern mit dem Mini außerdem die LED-Scheinwerfer. Der neue Dreitürer ist nur der Startschuss für den Modellwechsel bei der BMW-Tochter. Auch die anderen Derivate werden nach und nach auf die neue Technik umgestellt. Erstmals könnte es den Mini künftig auch als Fünftürer geben, ob die Nischenmodelle Coupé und Roadster erneut aufgelegt werden, ist aber fraglich. Preise für den neuen Kleinwagen nennt der Hersteller noch nicht. Aktuell startet der Cooper bei 19.650 Euro, das Einstiegsmodell One (55 KW/75 PS) gibt es für 15.700 Euro. Günstiger dürfte auch die Neuauflage nicht werden. sp-x/hh