Unter anderem CDOs wie Volkswagens Johann Jungwirth treiben die Digitalisierung voran. Bild: Volkswagen
Die Digitalisierung verändert Unternehmen grundlegend und leistet einen immensen Beitrag zur Wertschöpfung. Die zentrale Verantwortung für den digitalen Wandel hat indes nicht unbedingt der CEO.
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Horváth & Partners wird die Hauptverantwortung für die Digitalisierung den CIOs, Strategiechefs oder CDOs zugerechnet. Demgegenüber sei nur noch in acht Prozent der Fälle der Unternehmenschef in erster Linie zuständig für die Entwicklung und Umsetzung einer Digitalstrategie. Dieser Wert habe im Jahr 2016 noch bei 37 Prozent gelegen, so die Studienautoren.
Mit zunehmendem Digitalisierungsgrad sei die Einbindung des Firmenchefs zur Leitung einzelner Projekte gesunken: „Vor zwei Jahren haben viele Unternehmen auf oberster Führungsebene noch an ihrer Digitalstrategie gefeilt, in großen Teilen war sie nicht vollends umsetzungsreif“, sagt Michael Kieninger, Sprecher des Vorstands von Horváth & Partners. „Heute fokussieren sich die Unternehmen auf die Umsetzung digitaler Maßnahmen, und diese legen sie in die Hände funktionaler Führungskräfte.“
An erster Stelle steht laut Studie der CIO mit 35 Prozent, gefolgt von Protagonisten wie dem Strategiechef (CSO) mit 19 Prozent und dem Digitalchef (CDO) mit elf Prozent. Im Jahr 2016 hätten diese Positionen kaum eine Rolle gespielt, da sie in vielen Unternehmen schlichtweg nicht vorhanden gewesen seien, so die Analysten.
Dennoch sollten nach Ansicht von Horváth & Partners strategische Fragestellungen der Digitalisierung unbedingt im Zuständigkeitsbereich des CEOs verbleiben. „Liegt die Digitalisierung vollständig in der Hand von IT- und Digitalexperten, droht die Gefahr, dass das Unternehmen die Möglichkeiten nur technikgetrieben angeht“, so Kieninger. Technische Lösungen sollten aber immer nur Mittel zum Zweck sein, das Unternehmen insgesamt voranzubringen, sagt der Vorstandssprecher.