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Um die Simulation beweglicher Bauteile zu realisieren, muss der Nutzer von IPS CableSimulation mehrere Arbeitsschritte durchlaufen: Zunächst importiert die Software bestimmte statische Bauteile im Vrml- oder JT-Format aus einer CAD-Umgebung. Anschließend definiert der Nutzer die vorgesehenen Kabel, die mit dem statischen Modell in Interaktion treten sollen. Hierbei lassen sich die Materialparameter Biege-, Zug- und Torsionssteifigkeit wahlweise manuell definieren oder aus einer im Rahmen des Projekts entwickelten Datenbank entnehmen. In Kooperation mit dem Fraunhofer ITWM stehen außerdem Messverfahren zur Verfügung, um entsprechende Werte für die vorgesehenen Verbindungsstücke zu erheben. Das Kabelinnere kann in einer Querschnittsbetrachtung ebenso festgelegt werden wie die Vordeformation (etwa eine notwendige Krümmung) des Kabels. Durch eine Definition grober Positionsdaten lässt sich mit Hilfe des Routing Features der Software ein späterer Verlauf des Kabels skizzieren, eine Auto-Routing-Funktion kann außerdem den hinsichtlich der Beanspruchung des Kabels optimalen Weg aufzeigen. In einem weiteren Arbeitsschritt lässt sich anschließend die Befestigung von Kabeln und Schläuchen an statischen Elementen oder deren Verlauf mit Hilfe einzelner Klemmen definieren. Seine primäre Wirkung entfaltet IPS CableSimulation allerdings erst in einem dritten Arbeitsschritt: Verschiedene Farbcodes an den genutzten Kabeln zeigen hier den unterschiedlichen Grad an Belastung an, dem die einzelnen Verbindungen ausgesetzt sind. Durch ein Monitoring der Daten in Echtzeit können so kritische Distanzen und Werte erkannt und die Anordnung der Leitungen entsprechend geändert werden. Im vierten und letzten Schritt wird die Betrachtung durch XMO- oder EngMo-Objektbewegungen komplettiert, so dass die Belastung einzelner Elemente in einer beweglichen Umgebung erkennbar wird. „Ebenso lassen sich Messdaten, Daten von Mehrkörpersimulationen oder Kinematiken aus Catia in die Bewegungssimulation aufnehmen“, ergänzt Oliver Hermanns.
Den Grundstein für IPS CableSimulation legte das Fraunhofer-Projekt „Simulation and Path Planning of Flexible Parts“ 2004, an dem als Industriepartner unter anderem Saab, Volvo und Delphi beteiligt waren. Zu den Nutzern des Programms, das derzeit in der Version 2.5 verfügbar ist, zählen neben OEMs wie Daimler, VW, BMW, Ford und General Motors auch die Zulieferer Delphi und Fujikura. Support und Pflege des Systems sowie Schulungsangebote für Anwender bietet inzwischen die sieben Mitarbeiter umfassende FleXstructures GmbH an.

Autor: Werner Beutnagel
Bild: flexstructures

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