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Automotive-CIOs müssen mit gleichbleibenden Budgets immer größere Herausforderungen bewältigen. (Bild: Adobe Stock / wladimir1804)

Bedingt durch die Corona-Pandemie steht 2021 die Digitalisierung oben auf der Agenda der Autobranche. Doch viele CIOs werden die Herausforderungen mit gleichbleibenden Budgets stemmen müssen. Die meisten IT-Chefs erwarten, dass die Budgets erst 2022 wieder steigen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung der Capgemini-Studie „IT-Trends 2021“ für die Automobilindustrie, die automotiveIT exklusiv vorliegt.

Um die Kosten der Digitalisierung abzudecken, muss jedoch oft an anderer Stelle gespart werden: Dementsprechend soll fast die Hälfte der Befragten aus der Automobilindustrie in diesem Jahr die Kosten senken. Viele Unternehmen haben zudem Vorgaben, 2021 die Auswertung und Nutzung von Informationen zu verbessern und sich stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden auszurichten.

Autohersteller setzen auf Direktvertrieb

Ein Treiber der Entwicklung ist der Trend zum Direktvertrieb, der durch die Coronakrise an Relevanz gewonnen hat. „Während des Lockdowns stieg der Anteil des Direktvertriebs am Absatz in einigen Regionen stark an. Kunden, die normalerweise beim Händler kaufen, nutzten digitale Angebote und sorgten dafür, dass das Geschäft weiterlief“, erklärt Ralf Blessmann, Executive Vice President und Leiter des Automotive Sektors bei Capgemini in Deutschland. Im deutschsprachigen Raum stehe der Direktvertrieb zwar noch am Anfang, er biete jedoch auch jenseits der jungen Zielgruppe großes Potential. „Deshalb rechnen wir damit, dass viele Hersteller diesen Vertriebsweg weiter ausbauen werden“, so Blessmann.

Grafik Capgemini
(Bild: Capgemini)

Beim Aufbau eines Direktvertriebs ist derzeit knapp jedes fünfte der befragten Unternehmen nach eigener Einschätzung erfolgreich. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren hierfür sind ihrer Meinung nach Kundendaten und eine digitale Kundenplattform. Eine weitere Rolle spiele zudem die Incentivierung der Händler, die den Maßnahmen zustimmen müssen.

In Sachen Machine Learning und Predictive Analytics, so ein weiteres Studienergebnis, ist die Autobranche anderen Industrien derzeit deutlich voraus. Bevorzugt werden die Technologien etwa zur Automatisierung manueller Arbeiten, der Datenanalyse sowie zum Erkennen von Anomalien im Tagesgeschäft genutzt. Zudem verwendet die Branche intelligente Technik zur Qualitätssteigerung oder Personalisierung von Services. Beim Einsatz digitaler Helfer in der Autobranche zeigte sich 2020 Stillstand: Zwar seien Projekte nicht im größeren Umfang gestoppt worden, doch viele Automotive-Unternehmen haben den Bereich gleichzeitig auch nicht nennenswert ausgebaut.

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