Bildschirmfoto 2015-11-12 um 11.26.15

(Bild: JLR)

carIT: Herr Epple, Jaguar Land Rover (JLR) gehört neben den deutschen Premiummarken und Volvo derzeit zu den Herstellern, die gezielt auf neue Technologien setzen, um den Premiumanspruch zu unterstreichen. Vorsprung durch Technik sozusagen. Hat JLR die Größe und das Kapital, um dieses Rennen gegen die mächtige Konkurrenz zu gewinnen?
Epple:
Ich würde den Slogan anders formulieren: Worüber wir reden, ist doch eigentlich Vorsprung durch Innovation – und diese muss nicht immer ihre Wurzeln in der Technik haben. Es geht doch vielmehr um smarte Ideen. Und die stehen auch nicht zwingend im Verhältnis zur Größe oder zum verfügbaren Kapital. Aber in der Tat sind wir ein vergleichsweise kleiner Premiumanbieter. Innovativ sind wir dennoch. Unsere Applikation JustDrive ist dafür ein gutes Beispiel. Es ist auch kein exklusives Merkmal von Innovationen, dass man dafür viel Geld in die Hand nehmen muss. Es gilt vielmehr, die richtigen Ideen umzusetzen. Die Kunst ist es, ein Produkt zu kreieren, das der Kunde haben will.

carIT: JLR gehört zum Tata-Konzern. Sind Sie im Denken und Handeln frei?

Unsere Mutter lässt uns frei agieren und akzeptiert auch, dass wir die Experten im Automotive-Sektor sind. Und das macht auch Sinn. Denn Tata ist ja kein typischer Kapitalinvestor, der darauf aus ist, maximal viel Geld aus dem Unternehmen herauszuziehen. Das Unternehmen ist vielmehr ein kapitalstarkes Konglomerat aus mehr als 100 verschiedenen Firmen mit einer Vielzahl von Spezialisten. Denken Sie nur an Tata Consultancy Services mit seinen mehr als 300000 Mitarbeitern weltweit, die in der IT über profundes Wissen verfügen. Jedes Unternehmen bringt seine Fähigkeiten ein. Tata ist langfristig orientiert. Dies und die kurzen Entscheidungswege sind Basis unseres Erfolges.

carIT: JLR entwickelt derzeit das virtuelle Bedien- und Assistenzsystem Jaguar Virtual Windscreen, bei dem die Windschutzscheibe als Display genutzt wird. Was versprechen Sie sich von dieser Technologie?

Die Anzahl der Informationen, mit der sich Autofahrer auseinandersetzen, wird kontinuierlich größer. Diese Datenflut muss schließlich verarbeitet werden – eine anspruchsvolle Aufgabe im Auto. Vor allem im Hinblick auf das Thema Bedienung. Fest steht: Wir brauchen künftig fahrzeugkonforme Lösungen. Das Mobile Device hat viel verändert, aber es ist für das Auto ungeeignet, weil in der Regel zu klein. Ein Smartphone zum Navigieren zu verwenden ist aufgrund der Größe einfach grenzwertig. Wir benötigen größere Projektionsflächen. Ob ein Bildschirm in der Mittelkonsole ausreicht, ist eben die Frage.

carIT: Ergonomisch ist das ja auch nicht unbedingt der beste Platz.

 

Das gesamte Interview können Sie als Abonnent im Printmagazin oder mit unserer carIT-App (Android & iOS) auf Ihrem Smartphone oder Tablet lesen. Ihr Abonnement können Sie hier bestellen.

Sie möchten gerne weiterlesen?