
automotiveIT: Herr Mezler-Andelberg, Magna gilt aufgrund seiner Geschichte als stark diversifiziertes Unternehmen. Treibt Ihnen das als IT-Leiter von Magna Steyr nicht manchmal Tränen in die Augen?
Christian Mezler-Andelberg: Das sehr vielseitige Produktspektrum und die richtige weltweite Vernetzung dafür sind für uns als IT ein spannendes und herausforderndes Umfeld. Dezentrale operative Einheiten sind ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Letztendlich entsteht daraus unsere Flexibilität. Und das hat sich in der Krise durchaus bewährt: Weil alle sehr schnell von sich aus eigenverantwortlich gehandelt haben, war der Zeitversatz zwischen dem Einbruch der Abrufe und spürbaren Reaktionen unsererseits deutlich kürzer, als ich es von der Umsetzung zentraler Programme her kenne. Die Diversifizierung prägt zudem die Rolle der IT: Wir sind mit Sicherheit der Funktionsbereich, der am stärksten übergreifend vernetzt ist. Die Informationstechnologie bei Magna Steyr ist aufgrund des breiten Produktportfolios sowie der anspruchsvollen Entwicklungs- und Fertigungsprozesse sicher die komplexeste IT im gesamten Magna-Konzern. Umso wichtiger ist es, dass ich mich mit allen IT-Verantwortlichen der verschiedenen Produktbereiche regelmäßig und sehr intensiv über aktuelle Businessthemen und Schwerpunkte austausche.
Noch einmal nachgefragt: Sie haben die Freiheit, eine eigenständige IT-Strategie zu fahren?
Selbstverständlich. Und sie sieht anders aus als bei den Kollegen der Cosma International oder bei Magna Powertrain – andere Geschäftsfelder, andere IT-Anforderungen.
Überlegungen, einen zentralen und für den gesamten Konzern verantwortlichen CIO zu berufen, gibt es bei Magna demnach also nicht?
Nun ja, wir haben einen zentralen Dienstleister, die Magna IT. Sie übt jedoch keine Governance-Rolle aus. Entscheidungen, die das Gesamtunternehmen angehen, treffen die IT-Direktoren aller Magna-Gruppen gemeinsam. Die Resultate sind Flexibilität in den Gruppen und Synergien im Einkauf. Oder auch ein gemeinsames SAP-Kompetenzzentrum, das wir gerade aufbauen.
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Das Gespräch führten Ralf Bretting und Hilmar Dunker
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