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Stephan Fingerling ist CIO der MAN Gruppe.

Busse und Lkw von MAN gehören zu den gefragtesten Nutzfahrzeugen der Welt. Damit das so bleibt, intensiviert die Unternehmensgruppe kräftig ihre globalen Vertriebsaktivitäten, arbeitet an neuen Serviceangeboten im Aftersales und will mit effizienten Geschäftsprozessen punkten. Welchen Beitrag die IT dazu leistet, erklärt  Stephan Fingerling, der seit September 2012 den Zentralbereich Informationssysteme bei der MAN Truck and Bus AG in München leitet.

Höhepunkte in der IT sind ja meistens erfolgreich abgeschlossene Projekte – und davon gab es in der Tat einige. Wir haben 2012 zum Beispiel in unserem Motorenwerk Nürnberg ein neues Logistiksystem auf Basis der Standardsoftware SAP produktiv gesetzt. Und wir konnten parallel zur Einführung der Emissionsnorm Euro 6 unsere Prozesse im Sales- und Aftersalesbereich so gestalten, dass nun auch unabhängige Werkstätten und Servicebetriebe einen Portalzugang zu Onboard-Diagnose-Informationen haben. Damit erfüllt MAN die weitreichenden Regelungen zur Transparenz von Wartungs- und Reparaturanleitungen in vollem Umfang.

Und was ist nicht wie geplant gelaufen?

Anfang 2013 ist ein zentrales Produktionssteuerungssystem ausgefallen. Das hat an allen Fertigungsstandorten zu Produktionsausfällen geführt, teilweise mussten wir Mitarbeiter der Spätschicht unverrichteter Dinge nach Hause schicken. Kleine Ursache – große Wirkung: Wir haben nichts Grundlegendes verändert, aber dann hat Murphys Gesetz zugeschlagen und es sind mehrere Dinge in Kombination schiefgelaufen. Wir konnten die Fehler aber sehr schnell identifizieren und bis zum nächsten Tag beheben.

Hat sich da der Nachteil Ihrer stark zentralisierten IT-Architektur gezeigt?

Das Produktionsvolumen von MAN prägt unsere Systemlandschaft. Im Vergleich zu einem Pkw-Hersteller arbeiten wir nun mal mit einer deutlich geringeren Zahl an Transaktionen. Um auf eine entsprechende Kapazitätsauslastung zu kommen und den IT-Betrieb wirtschaftlich zu gestalten, müssen wir zentralisierte Systeme nutzen, das geht gar nicht anders. Fällt dann mal eine Anwendung aus, sind die Auswirkungen natürlich größer als bei verteilten Systemen – dieses Risikos sind wir uns durchaus bewusst. Wir setzen viel daran, die verwendete Technologie noch stabiler zu machen.

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