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Digitalisierung hat bei ZF Friedrichshafen immensen Einfluss aufs Business. Im Interview beschreibt Chief Digital Officer Mamatha Chamarthi das hohe Tempo beim Kulturwandel und skizziert das enge Zusammenspiel mit der Konzern-IT. Erklärtes Ziel: ZF will als Tier-0,5-Zulieferer verstärkt für die Software- und Systemintegration verantwortlich zeichnen – nicht nur in der Automobilindustrie.

Es gibt eigentlich viele Gemeinsamkeiten zwischen CDO und CIO und nur wenige Unterschiede. Beide sind im Prinzip Enabler einer Unternehmensstrategie. Der CIO fokussiert sich stark auf das Alltagsgeschäft und sorgt sich täglich um das Funktionieren der Systeme eines Milliardenunternehmens wie ZF.

Also jemand, der dafür sorgt, dass die Lichter nicht ausgehen…

Bei Weitem nicht nur das. Ein Unternehmen wie ZF muss weiter wachsen, weiter investieren in die Kerntechnologien – das ist auch die Rolle des CIO. Er muss die Prozesse am Laufen halten sowie im Rahmen der Unternehmensstrategie neue planen und aufbauen. Da geht es auch um Innovation. Ich sehe CIO und CDO nicht als zwei komplett voneinander unabhängige Rollen, sie sind miteinander verwoben. Der Grund, warum ZF die Position des CDO geschaffen hat, heißt Digitalisierung. Jede Branche – auch die Autoindustrie – erfährt gerade Disruption. Digitalisierung hat einen immensen Einfluss auf jeden Aspekt des Business. Dafür wollte ZF einen Change Agent haben, der die digitale Transformation über das ganze Unternehmen hinweg forciert.

In Ihrer Jobbeschreibung steht, dass Sie sämtliche Digitalisierungsinitiativen orchestrieren und bereichs- übergreifend Synergien aufspüren sollen. Was bedeutet das für Ihre tägliche Arbeit?

Grundsätzlich kann man mich als „Digital-Transformer-inChief“ bei ZF bezeichnen. Gleichzeitig ist es meine Aufgabe, eine solide Brücke zu Softwaretalenten in Indien aufzubauen, wo ich das neugegründete Tech-Center betreue. Das sind die beiden Hauptziele des CDO bei ZF. Mein Posten ist dabei L-förmig organisiert: Auf der horizontalen Ebene schaue ich mir alle bestehenden Produkte, Services und Geschäftsprozesse aller Unternehmenseinheiten bei ZF an, um sie digital zu transformieren. In einem nächsten Schritt geht es darum, wiederkehrende Projekte wie Predictive Maintenance, Remote Diagnostics oder Over-the-Air-Updates auch für andere Bereiche plattformbasiert bereitzustellen. So muss nicht jede Einheit bestimmte digitale Technologien selbst aufbauen und ZF spart sich wiederum das Re-Invest.

 

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Das Interview führten: Ralf Bretting und Yannick Polchow
Bild: Claus Dick

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