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Deutschland verfügt über viel digitales Potential, nutzt dies jedoch zu selten aus, so eine McKinsey-Studie.

Deutschland schöpft derzeit nur zehn Prozent seines digitalen Potentials aus, so eine Studie des McKinsey Global Institute (MGI). Damit gelange die Bundesrepublik etwa beim Thema Künstliche Intelligenz gegenüber China und den USA ins Hintertreffen – Ein Ergebnis, das den Erkenntnissen einer Salesforce-Studie aus dem Mai dieses Jahres widerspricht. Mit der zügigen Einführung neuer Automatisierungstechnik könne das jährliche BIP Deutschlands, so die McKinsey-Experten, bis 2030 um bis zu 2,4 Prozentpunkte erhöht werden.

„Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent und einer Rekordbeschäftigungsquote von 74 Prozent verfügt Deutschland über beste Voraussetzungen, um Trends wie den demografischen Wandel, den wachsendem weltweiten Wettbewerb und vor allem die Digitalisierung und Automatisierung aktiv zu gestalten“, sagt Cornelius Baur, Managing Partner des deutschen McKinsey-Büros und Co-Autor der Studie. In Deutschland können dem MGI zufolge beispielsweise bis zu 77 Prozent der Arbeitsstunden von Geringqualifizierten und 46 Prozent der Arbeitsstunden von Mittelqualifizierten automatisiert werden – bei den Hochqualifizierten dagegen nur 18 Prozent. „Das heißt nicht, dass diese Jobs ganz wegfallen – unsere Arbeitswelt wird sich aber dramatisch verändern“, stellt Baur fest. Auf diesen Wandel sei Deutschland jedoch noch nicht ausreichend vorbereitet.

Deutschland fehle es zudem an weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Consumer Electronics und Online-Plattformen für Transaktionen. Um die Digitalisierung der hiesigen Wirtschaft zu fördern, seien unter anderem die Festlegung einer klaren digitalen Agenda, die Digitalisierung weiterer Stufen der Wertschöpfungskette, sowie Reinvestitionen von Einsparungen in Zukunftstechnologien ebenso notwendig wie agile Arbeitsstrukturen und der Aufbau neuer Wachstumsmärkte außerhalb angestammter Geschäftsfelder.

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