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Roboter im Zwickauer VW-Werk: Die Automobilindustrie war und ist ein Pionier des Roboter-Einsatzes in der Produktion.

Roboterhersteller werden sich in Zukunft vermehrt auf Montageapplikationen stürzen. „In der Montage gibt es ein enormes Automatisierungspotenzial, das zunehmend durch den Einsatz von Robotern erschlossen wird“, erläuterte Professor Alexander Verl vom Fraunhofer IPA in Stuttgart anlässlich der Fachmesse Motek.

Es sei aber eher eine Evolution, die langsam voranschreite, und keine Revolution. Dabei seien immer mehr Montageroboter mit intelligenter und verlässlicher Sensorik ausgestattet und nutzten anspruchsvolle Steuerungs- und Regelungstechnik. So sei gewährleistet, dass die Roboter die Montageprozesse präzise führen.

Im Fokus stehen dabei laut Verl Leichtbauroboter mit integrierter Sensorik und neuartige Zwei-Arm-Systeme. Zudem beschäftigt sich das Fraunhofer IPA mit der sicheren Mensch-Roboter-Kooperation, die für viele Montageanwendungen notwendig sei. „Wir entwickeln derzeit nicht unbedingt neue Roboter, sondern neue Roboteranwendungen“, bringt es Verl auf den Punkt.

Einen Fokus auf die Montage mit Robotern legt auch Kuka aus Augsburg. Geschäftsbereichsleiter Henning Borkeloh: ,,Im Bereich Montage finden sich derzeit noch die meisten Handarbeitsplätze. Unser Geschäftsbereich ‚Advanced Technology Solutions‘ ist angetreten, um diese Arbeitsplätze neu zu planen und zu automatisieren. ,,Wir sehen ein sehr hohes Wachstumspotenzial in montagenahen Roboterapplikationen.“

Diese Einschätzung kann Dr. Thomas Koch, Geschäftsführer von Alfing Montagetechnik (AMT) bereits mit Fakten untermauern: „In unseren Montageanlagen, die vorrangig in der Automobilproduktion stehen, kommen vermehrt Roboter zum Einsatz.“ Die Anzahl der Roboter in vollautomatisierten Montageanlagen habe sich laut Koch in den vergangenen zwei bis drei Jahren verdoppelt bis verdreifacht. Der Grund seien höhere Flexibilitätsanforderungen. Ein Roboter mit seinen vielen Achsen und somit Bewegungsmöglichkeiten sei sehr anpassungsfähig und erfülle somit die Anforderungen.

Dem pflichtet auch Thomas Lindörfer, Projektmanager beim Software-Systemintegrator PROF-IS bei: „Nichts bietet so viel Flexibilität in der Montage wie ein Roboter.“ Montageanlagen mit Robotern seien sowohl im laufenden Betrieb, aber auch beim Umprogrammieren sehr flexibel. PROF-IS habe beispielsweise ein Projekt im Bereich Pkw-Motorenmontage realisiert. Trotzdem wird es nach Meinung von Lindörfer gerade bei kleineren Unternehmen auch weiterhin rein manuelle Montagearbeitsplätze geben.

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