Digital-Know-how spielt kaum eine Rolle

Bei der Neubesetzung von Managementpositionen spielt Digital-Know-how kaum eine Rolle. (Bild: EY)

Der digitale Wandel wälzt Prozesse und Strukturen in den Unternehmen grundlegend um. Doch nur eine Minderheit der Firmen in Deutschland berücksichtigt bei der Nachfolgeplanung digitale Kompetenzen: Nur vier von zehn Unternehmen achten bei der Neubesetzung von Top-Positionen auf Expertisen wie IT-Know-how oder Innovationsfreude des Kandidaten. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie „Strategische Nachfolgeplanung“ der Personalberatung InterSearch Executive Consultants.

Dabei macht es offensichtlich keinen Unterschied, ob das Thema Digitalisierung einen relevanten Baustein in der Unternehmensstrategie darstellt – denn nur die Hälfte der Konzepte zur Besetzung von Vakanzen sei überhaupt mit der Strategie abgestimmt, so die Experten. „Angesichts der umfassenden Umwälzungen, die der digitale Wandel mit sich bringt, ist das riskant“, sagt Thomas Bockholdt, Managing Partner von InterSearch Executive Consultants. „Wer bei der Nachbesetzung von Top-Positionen die strategische Ausrichtung ausklammert, gefährdet den Erfolg der unternehmerischen Ziele.“

Wie die Studie zeigt, vernachlässigen viele Unternehmen bei der Neubesetzung von Management-Positionen das interne Potential. „Selbst wenn es im Unternehmen digitale Fachleute mit Managementqualitäten gibt, werden diese in vielen Fällen schlicht übersehen“, sagt Bockholdt. Ein Grund: Nur ein Viertel der Firmen schaut auch auf die dritte Führungsebene und Expertenfunktionen. „Gerade junge Talente mit wertvollem Know-how zur Digitalisierung sitzen oft genau hier“, so Bockholdt.

Für die Befragung wurden mehr als 200 Vorstände, Geschäftsführer und Personalverantwortliche von deutschen Unternehmen ab 250 Mitarbeitern im Januar 2016 befragt.

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