Mensch tippt auf Laptop

Porsches Corona-Chatbot soll Mitarbeiter künftig auch in anderen Bereichen der täglichen Arbeit unterstützen. (Bild: Porsche)

Unter dem Dach der internen Technologie-Community „AI@Porsche“ arbeitete ein Entwicklerteam seit Ende 2019 an dem digitalen Assistenten. Angesichts der anhaltenden Coronakrise wurde der Chatbot nun innerhalb weniger Wochen einsatzbereit gemacht und mit entsprechenden Inhalten angelernt. Diese digitale Anlaufstelle sei notwendig geworden, da Porsche-Mitarbeiter durch den abrupten Wechsel ins Homeoffice und den Stillstand der Produktion zu Beginn der Pandemie zahlreiche Fragen zu den Auswirkungen des Virus hatten, die „händisch oder telefonisch nicht alle so schnell und flächendeckend beantwortet werden konnten“, heißt es vom Sportwagenbauer.

Der Chatbot habe hier schnell aushelfen können: Wie eine interne Analyse gezeigt habe, lieferte der Bot in gut 98 Prozent aller Fälle die richtigen Antworten zu den hinterlegten Themenbereichen, so Porsche. „Während der Krise hat der Chatbot verschiedene Fachbereiche im Personalbereich und das Gesundheitsmanagement erheblich unterstützt“, so Patrick Gehe, Projektleiter HR Digitalisierung.

Der KI-Assistent basiert auf einer Microsoft-Technologie, die Eingaben der Benutzer untersucht und unter Anwendung von Routinen und Regeln Antworten ausgibt. Der Chatbot soll dabei häufig gestellte Fragen im Dialog beantworten, ohne, dass Mitarbeiter lange nach der richtigen Anleitung oder dem passenden Dokument suchen müssten.

Nun soll der Corona-Chatbot zu einem dauerhaften persönlichen Assistenten weiterentwickelt werden. „Viele Fachbereiche haben bereits Interesse angekündigt, der künstlichen Intelligenz nach dem erfolgreichen Start ihre Inhalte anzutrainieren. Außerdem ist es wichtig, dass bestehende Wissen des Chatbots auch weiterhin aktuell zu halten“, sagt Porsche-UX-Expertin Vanessa Tomac.

Die Vision der Entwickler: Mitarbeiter sollen dank des Chatbots mehr Zeit für ihre Kernaufgaben haben, indem der Assistent das verfügbare Wissen des Unternehmens im Dialog verfügbar macht und sie dadurch bei ihren Tätigkeiten unterstützt. Dabei soll der „Employee Assistant“ künftig auch proaktiv auf Beschäftigte zugehen, um beispielsweise über verbliebende Urlaubstage zu informieren. In einem weiteren Entwicklungsschritt kann sich Porsche einen Einsatz des Chatbots auch in der externen Kommunikation vorstellen, indem beispielsweise Handbücher und Reparaturanleitungen verschiedener Porsche-Modelle für Kunden integriert werden.

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