Data Lab München (20180205KN017)

Zukunftstechnologien: KI und maschinelles Lernen werden im Data Lab von Volkswagen groß geschrieben. (Bild: Volkswagen)

Das Volkswagen Data Lab in München ist emsig auf der Suche: Zum einen sollen weitere Software-Entwickler die Kapazität des aktuell 50 Mitarbeiter großen Teams verstärken. Zum anderen sind junge Startups und Gründer aufgerufen, frische Ideen und Lösungen speziell im Umfeld von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in die Forschungseinrichtung zu tragen. Das sagte Konzern-CIO Martin Hofmann gestern vor Journalisten.

„Wir werden das Team im Data Lab personell verstärken und 2018 von 50 auf 70 Mitarbeiter aufstocken.“ Hofmann ist klar, dass der Personalmarkt für qualifizierte Programmierer und Data Scientists eng ist. Trotzdem ist er überzeugt, die Stellen besetzen zu können. „Unser Data Lab ist als Marke in der internationalen Szene inzwischen bekannt. Wir bieten ein interessantes Aufgabenspektrum, dass von der Grundlagenforschung bis zur Implementierung der fertigen Lösung im Realbetrieb reicht.“

Seit Eröffnung im Herbst 2014 hat sich das Data Lab mit KI und Machine Learning auf zwei zentrale Aufgabenstellungen fokussiert, die weitreichende Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben werden. Egal, ob es um die Entwicklung neuer taktiler Sensoren für Montageroboter geht oder darum, die Simulation von Bauteilen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz in Echtzeit ablaufen zu lassen – erklärtes Ziel des Data Labs ist es, neue Technologien reif für den Einsatz im Unternehmen zu machen und dadurch Kosten zu sparen oder Mitarbeiter von Routinetätigkeiten zu entlasten.

Ganz bewusst baut das Data Lab auf enge Kontakte zur Gründerszene, allerdings mit einer Besonderheit. „Wir setzen nicht auf klassische Accelerator- oder Incubatorprogrammen, die junge Firmen vor allem in ihrer ersten Phase unterstützen, damit sie schneller erfolgreich sind“, erklärt Barbara Sichler, die sich um Projektentwicklung und Business Development kümmert. Vielmehr stelle das Data Lab in einem sogenannten Collaboration Space Wissen und Coaching, wichtige Kontakte in den VW-Konzern sowie Arbeitsplätze und Ressourcen zur Verfügung. Das auf drei Monate begrenzte Mentoring kann technischer Natur sein oder den Schwerpunkt auf die Ausarbeitung eines tragfähigen Geschäftsmodells legen. Zusätzlich lockt Volkswagen Startups mit einer finanziellen Unterstützung von 5.000 Euro pro Monat nach München. Für Barbara Sichler steht Qualität an erster Stelle: „Wir wollen mit den Besten zusammenarbeiten.“ Schließlich muss sich der finanzielle Aufwand, der für Volkswagen mit dem Betrieb des Data Lab verbunden ist, am Ende des Tages rechnen.

Sie möchten gerne weiterlesen?