Lkw können sich mit der Truck-ID wie mit einem eingebauten Personalausweis gegenüber anderen Maschinen ausweisen und Vorgänge signieren, heißt es beim Hersteller. Die Truck Wallet fungiert dabei als Plattformtechnologie und zentrales Benutzerprogramm für alle Anwendungen, die auf die Truck-ID zugreifen und diese für unterschiedliche Einsatzzwecke nutzen. Truck-ID und Truck Wallet sind als Software-Programme in einem kryptographischen Prozessor verschlüsselt hinterlegt. Der Prozessor ist Teil des Truck Data Center, dem zentralen Telematik-Steuergerät des neuen Mercedes-Benz Actros. Beide Systeme befinden sich derzeit im Prototypen-Stadium.
„Unser Ziel ist, Lkw zukünftig in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen zu eigenständigen Akteuren zu machen. Fahrer können sich dadurch stärker auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren und Transportunternehmen profitieren von einer deutlichen Reduktion des Administrationsaufwands und sichereren Prozessen“, erklärt Helge Königs, Projektleiter Truck Wallet bei Daimler Trucks. So sei etwa der Tankkartenbetrug durch Ausspähen von PIN-Nummern praktisch unmöglich. „Auch im Hinblick auf hochautomatisiert fahrende Lkw zeigen unsere Prototypen, in welche Richtung die weitere Entwicklung gehen kann“, so Königs.
Der erste Anwendungsfall von Truck-ID und Truck Wallet wurde gemeinsam mit der Commerzbank und deren Entwicklungseinheit Main Incubator durchgeführt. Die technologische Basis für die Transaktion bildete dabei die Blockchain-Technologie Corda. Neben der Bezahlung von Ladevorgängen könnte das System in Zukunft auch bei der Abwicklung der Lkw-Maut, der Steuerung von Abrechnung von Subunternehmen oder der Abwicklung von Fahrzeug-Leasings zum Einsatz kommen, so Daimler.