An Hybriden arbeitet längst jeder Autohersteller. Doch Toyota hat als Pionier des Hybridantriebs in der Großserienanwendung einen veritablen Vorsprung herausgefahren. Seit dem Start des Prius 1997 wurden bis Ende 2011 weltweit insgesamt mehr als 3,5 Millionen Hybride der Marken Toyota und Lexus ausgeliefert, davon 400.000 Einheiten in Europa. Honda verkaufte weltweit während der letzten zwölf Jahre mehr als 800.000 Hybridfahrzeuge. Besonders interessant ist der elektrifizierte Mischantrieb speziell bei schweren Pkw der Oberklasse, mit dem die Hersteller den Flottenverbrauch kräftig senken können. BMW beispielsweise hat seit Kurzem den Active Hybrid 5 (62.900 Euro; 250 kW/340 PS) im Angebot, der als Vollhybrid mit 1.925 Kilogramm Leergewicht im EU-Normzyklus 6,4 l/100 km (149 g CO2 je Kilometer) verbraucht – er kostet gegenüber dem vergleichbaren BMW 535i mit fast identischer Ausstattung 6.750 Euro mehr. Das der Hybridaufschlag günstiger ausfallen kann, zeigt gerade Mercedes beim E 300 BlueTec Hybrid, der ersten deutschen Diesel-Limousine mit zusätzlichem E-Motor. Gegenüber dem Ausgangsprodukt E 250 CDI mit Automatikgetriebe kostet der Hybrid genau 3.570 Euro zusätzlich und kommt auf 51.794 Euro. Was heute Mainstream ist und Toyota in der Großserie perfektionierte begann schon vor über 100 Jahren mit Ferdinand Porsche. Als 19-Jähriger meldetet er 1896 ein Patent für elektrische Radnabenmotoren an und baute mit dem Wiener Fahrzeugbauer Jacob Lohner den „Mixte“-Hybridantrieb – ein benzinmotorangetriebener Dynamo lieferte Strom für die Batterie, die die Radnabenmotoren des Antriebs versorgten.
In den 1970er-Jahren belebten die Autohersteller die Forschung und Entwicklung von Hybridsystemen. Audi brachte als Einziger in Europa Hybridfahrzeuge in Serie: 1994 den Audi 80 Duo (unverkäuflich; zu teuer); von 1997 bis 1998 den Duo auf Basis A4 Avant – Absatz rund 90 Stück. Er hatte einen 1,9-l-Diesel (TDI; 66 kW/90 PS) und einen Elektromotor (21 kW/29 PS), beide trieben gemeinsam die Vorderräder an. Richtig in Schwung brachte Toyota das Hybridprinzip ab 1997 mit der ersten Generation des Prius. Die nächste Entwicklungsstufe stellt ab Herbst der Plug-in-Hybrid dar. Seine Lithium-Ionen-Batterie soll in 90 Minuten an der Haushaltssteckdose wieder voll aufzuladen sein und statt zwei Kilometer wie beim Prius III für maximal 25 km rein elektrisches Fahren reichen – Normverbrauch 2,1 l/100 km (49 g CO2 je Kilometer); Preis: unter 37.000 Euro. sp-x/wp