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Die Vision vom automatisierten ist für Hersteller wie Daimler ein Innovationstreiber erster Güte. (Bild: Daimler)

Bereits in zehn Jahren, so glauben Wissenschaftler, werden autonome Fahrzeuge im Alltag ganz selbstverständlich sein. Bis es soweit ist, haben Autohersteller und Zulieferer freilich noch etliche Aufgaben zu lösen. Die Grundlagenarbeit erfordert fundierte Kenntnisse in ganz unterschiedlichen Disziplinen: zum Beispiel in Sensorik, maschinellem Lernen oder in IT-Sicherheit. Aber auch mit zukünftigen Mobilitätskonzepten und ethisch-rechtlichen Rahmenbedingungen müssen sich Ingenieure bei BMW, Daimler, Volkswagen, Bosch oder Continental intensiv auseinander setzen.

Nur gut, wenn sich Nachwuchskräfte zielgerichtet qualifizieren können, beispielsweise im neuen Master-Studiengang Autonomes Fahren, den sieben Hochschulen in Baden-Württemberg ab September 2019 anbieten werden. Die international anerkannte Zusatzqualifikation stellt eine Ausbildungsergänzung zum bereits bestehenden Master Elektromobilität dar und richtet sich an Ingenieure, die berufsbegleitend einen akademischen Masterabschluss erwerben möchten, ohne dabei ihre Karriere zu unterbrechen. „In einer Zeit, in der Digitalisierung und Vernetzung alle Lebensbereiche erfasst, kommt dieses Angebot gerade richtig”, sagt Gunther Schaaf, wissenschaftlicher Leiter an der Hochschule Esslingen. „Autonomes Fahren wird eine Schlüsselrolle in der Mobilität der Zukunft einnehmen. Unser Studiengang qualifiziert im Beruf stehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bereitet sie auf kommende Herausforderungen vor.“

Das neue Bildungsangebot ist als klassisches Präsenzstudium in kleinen Gruppen angelegt. Es richtet sich an Maschinenbau-Absolventen ebenso wie an Studieninteressierte aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Informatik, Wirtschaftsinformatik, Physik oder Mathematik. Ob technische, ökonomische oder ethisch-rechtlichen Fragestellungen – alle Inhalte hat eine Projektgruppe mit Experten der Hochschulen Aalen, Esslingen, Heilbronn, Mannheim, Ravensburg-Weingarten, Reutlingen sowie der Hochschule der Medien Stuttgart definiert. Ziel ist es, Studierende umfassend darauf vorzubereiten, teil- und vollautomatisierte Fahrzeugsysteme zu entwickeln und zu optimieren. Der Stoff wird in Vorlesungen, Laboren, Programmierpraktika und Transferprojekten mit modernen Entwicklungsmethoden und Simulationswerkzeugen vermittelt.

„Das neue Masterstudienangebot Autonomes Fahren bündelt die Kompetenzen der einzelnen Hochschulen in hervorragender Weise“, ist Dieter Leonhard, Vorsitzender der Hochschulförderation SüdWest und Rektor der Hochschule Mannheim, überzeugt. Seiner Ansicht nach bringt das Studienkonzept einen klaren Gewinn für die Fahrzeugindustrie, die momentan massiv in alternative Antriebe, Vernetzung, Assistenzsysteme und autonomes Fahren investiert und dringend Fachkräfte benötigt, um diesen Transformationsprozess zu meistern.

Die Vorlesungen werden an der HS Esslingen gehalten, die Organisation des Studiengangs übernimmt die Weiterbildungsakademie der Hochschule Aalen. Zulassungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes technisches Hochschulstudium mit einer Abschlussnote besser als 2,5 sowie eine einjährige Berufspraxis als Ingenieur, Informatiker oder Naturwissenschaftler. Das Aufbaustudium dauert vier Semester und zählt 90 Punkte im European Credit Transfer System. Die Präsenzzeit an der Hochschule beträgt 10,5 Zeitstunden pro Woche, das entspricht 14 Vorlesungsstunden. Informationsveranstaltungen gibt es am Mittwoch, 13. März, an der Hochschule Esslingen, und am Donnerstag, 4. April, im Gold- und Silberforum Schwäbisch Gmünd, jeweils um 18 Uhr. Am Mittwoch, 15. Mai, können sich Interessierte für eine Online-Infoveranstaltung registrieren. Bewerbungsschluss für den Studiengang Autonomes Fahren ist am 15. Juli 2019.

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