Skaleneffekte machen autonomes Fahren wirtschaftlich

Durch das autonome Fahren setzen sich zunehmend geteilte Mobilitätsdienste durch, so das Ergebnis einer Studie der Managementberatung Berylls. (Bild: Volvo)

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Managementberatung Berylls. Bis 2030 werde zudem jedes zehnte Privatauto in den Vereinigten Staaten zum autonomen Fahren nach Level vier oder fünf fähig sein. Zudem sei damit zu rechnen, dass etwa neun Prozent der potentiellen Autokäufer stattdessen auf pilotierte Carsharing- oder Carpooling-Angebote ausweichen werden. Rund 30 Prozent der autonomen Flotte werden den Studienautoren zufolge in entsprechenden Services zum Einsatz kommen, während 70 Prozent im Privatbesitz verbleiben.

Die Expansion von Sharing-Angeboten mit autonomen Fahrzeugen wird laut den Analysen von Berylls auf dem Pkw-Markt in den USA ab Mitte des nächsten Jahrzehnts spürbar werden. Bis 2030 sei infolge der Entwicklung in den USA ein Rückgang der Neuwagennachfrage um zwei Millionen Fahrzeuge zu erwarten. „Die gute Nachricht ist, dass der Zug den Bahnhof noch nicht verlassen hat. Selbst Unternehmen, die bislang noch nicht an einem Geschäftsmodell rund um das autonome Fahren partizipieren, können noch aufspringen. Aber das Zeitfenster für neue Chancen schließt sich schnell. Es ist höchste Zeit, jetzt zu handeln“, empfiehlt Arthur Kipferler, Partner bei Berylls.

Wie schnell sich pilotierte Autos am Markt durchsetzen werden, hänge maßgeblich von der Kostenentwicklung ab, so die Analysten. Derzeit sei für Hard- und Software für vollständig pilotierte Fahrzeuge ein finanzieller Mehraufwand von rund 70.000 US-Dollar pro Fahrzeug nötig. Bis 2030 könne dieser aber auf rund 6.400 Dollar gesenkt werden. Doch neben Kosten winken auch hohe Gewinne: Betrieb und Management von Sharing- und Carpool-Angeboten mit autonomen Fahrzeugen werden in den USA bis 2030 rund 4,8 Milliarden Dollar Jahresumsatz generieren, so die Studie.

Gleichzeitig rechne sich 2030 ein geteiltes, autonomes Mobilitätsangebot noch nicht für alle Nutzer: Ab einer Fahrleistung von jährlich 12.700 Kilometern sei ein kleines Stadtauto in Privatbesitz wirtschaftlicher als die Nutzung autonomer Ridehailing-Fahrzeuge.

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