Volkswagen bleibt der weltweit innovativste Autokonzern. Im Ranking des AutomotiveInnovations Awards des Center of Automotive Management (CAM) und den Beratern von PwC können sich die Wolfsburger den Spitzenplatz vor BMW und Daimler sichern.
Konzernweit kam Volkswagen auf 232 Einzelinnovationen, wovon 45 als „weltneu“ klassifiziert werden. Dazu gehören laut CAM und PwC unter anderem der Plug-in-Hybrid im Porsche Panamera, der Nothalte-Assistent des VW-Arteon oder die aktive Ausstiegswarnung von Audi.
„Trotz der vielen öffentlich diskutierten Herausforderungen herrscht in der deutschen Automobilbranche auch weiterhin eine vorbildliche Innovationskultur“, sagt Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. „Das ist nicht nur positiv fürs Image – sondern insbesondere im Premiumbereich eine wichtige Voraussetzung, um die weltweite Spitzenposition erfolgreich zu verteidigen.“
Hinter Volkswagen (196 Innovationspunkte) liegen mit weitem Abstand BMW (115 Punkte) und Daimler (109 Punkte). Die Differenz müsse jedoch relativiert werden, da der VW-Konzern „durch seine vielen Marken und ein geschicktes Innovationsmanagement mehr Neuerungen auf den Markt bringt als die beiden anderen großen deutschen Automobilkonzerne“, erläutert CAM-Direktor Stefan Bratzel.
Beim Blick auf das Abschneiden der Premiummarken ergibt sich daher eine andere Reihenfolge, in der BMW vor Daimler und der VW-Tochter Audi liegt. Die Münchner konnten unter anderem mit ihrem automatischen Batterielade-Service im 530e iPerformance und mit ihrem neuen „On-Street-Parking“-Service punkten. Audi hingegen heimste in der Kategorie „innovativstes Modell“ den Award ein: Der neue A8 kam dank zahlreicher Weltneuheiten allein auf 50 Punkte. Daimler erhält die Auszeichnung in der Kategorie Mobilitätsdienstleistungen, vor allem aufgrund starker Mobility Services wie Car2Go, MyTaxi oder Moovel.
„Die Automobilhersteller stehen angesichts der paradigmatischen Veränderungen von Technologien, Märkten und Geschäftsmodellen aktuell vor den größten Herausforderungen ihrer Geschichte“, sagt CAM-Direktor Bratzel. „Innovation wird dabei zur zentralen Überlebensfrage. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die deutschen Hersteller diesem Wandel derzeit offensiv stellen. Eine Atempause darf sich jedoch vor dem Hintergrund der Wettbewerbsdynamik niemand gönnen.“
Positiv überraschten die Hersteller Honda und Ford, die sich bei den Volumenmarken hinter VW die Podestplätze sicherten. „Eine kleine Enttäuschung war dagegen Tesla“, so Bratzel. Im vergangenen Jahr hatte der amerikanische Elektroauto-Pionier noch mit Gesamtrang drei überrascht – diesmal reichte es hingegen lediglich zu Platz fünf.