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„Wir wollen die Beförderungsart Taxi deutlich interessanter machen und in die nächste Generation führen“, sagt Johannes Mewes. (Bild: Mytaxi)

_carIT : Herr Mewes, Hand auf’s Herz: Möchten sich Menschen überhaupt ein Taxi mit Fremden teilen oder bezahlen die Menschen lieber einen Aufpreis für ihre Privatsphäre?

Mit Mytaxi Match adressieren wir eine neue Zielgruppe, die wir in dieser Form bisher noch nicht angesprochen haben. Diese Kunden sind auch gewillt, eine neue Art von Service für einen günstigeren Preis in Anspruch zu nehmen – und das funktioniert ganz gut. Wir haben in Warschau und auch in Hamburg Umfragen gemacht, wer zur Nutzergruppe des Angebotes zählt. Die Ergebnisse zeigen, dass wir ein neues Kundensegment ansprechen, das vorher nicht mit dem Taxi gefahren wäre. Wir machen das Taxi also deutlich interessanter.

_Wie gut wird der Dienst Mytaxi Match angenommen? Wie viele Fahrten werden über den Dienst abgewickelt?

Rund zehn Prozent des Marktanteils in Hamburg liegt derzeit bei Match, davon führen wir zwischen 20 und 30 Prozent der Nutzer mit anderen Mitfahren zusammen. Freitags zwischen 20 und 1 Uhr gehen die Raten gemeinsamer Fahrten deutlich nach oben – vor allem an Hotspots wie der Reeperbahn in Hamburg.

_Mytaxi macht sich auf Seiten der Taxizentralen kaum Freunde, wie etwa das unlängst abgeschlossene Gerichtsverfahren zu Rabattaktionen zeigt. Gibt es Pläne zur Versöhnung?

Maßgeblich gilt es erst einmal zu verstehen, dass wir mit der Taxibranche zusammenarbeiten, weil wir die Beförderungsart Taxi deutlich interessanter machen und in die nächste Generation führen wollen. Prinzipiell spielt die Einstellung natürlich eine Rolle, in wie weit die jeweiligen Player bereit sind, sich auf einen Markt im Wandel einzustellen. Wir gehen immer auf die Branche zu, aber die Branche besteht nicht nur aus Taxizentralen, sondern auch aus Taxifahrern, Taxiunternehmern und entsprechenden Verbänden. Gerade bei den Taxifahrern und Taxiunternehmern erreichen wir einen hohen Zuspruch. Taxizentralen werden in Zukunft sicherlich nicht überflüssig. Auch wenn immer mehr Mobility Services über Smartphone Apps abgewickelt werden, wird es nach wie vor Zielgruppen geben, die ihr Taxi immer noch telefonisch bestellen.

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