20150310_GOETTINGER CeBIT Global Conferences

EU-Kommissar Günther Oettinger fordert im Gespräch mit automotiveIT die stärkere Zuwanderung von IT-Fachkräften. (Bild: CeBIT)

Jahr für Jahr fehlen in Europa 150.000 IT-Experten. Zwar finden immer mehr junge Menschen aus wirtschaftlich schwächeren Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit eine berufliche Perspektive in Mitgliedsländern mit vielen Jobangeboten. Der gemeinsame EU-Arbeitsmarkt aber kann die erkennbaren Lücken bei IT-Fachkräften nicht schließen. „Deshalb braucht Europa im digitalen Sektor eine gesteuerte Zuwanderung – vor allem aus Indien und Asien“ sagte Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, automotiveIT in einem exklusiven Gespräch am Rande der Technologiemesse CeBIT in Hannover. Neben einer Greencard macht sich Oettinger für eine breit angelegte Weiterbildung in Sachen Informationstechnik stark. Während des Studiums und später im Beruf bräuchten zum Beispiel Maschinenbauer, Elektroinstallateure, Chemiker oder Bankkaufleute digitale Weiterbildung, wenn ihre Arbeitsplätze weiterhin Zukunft haben sollen. „Zu den Themen Skills und Weiterbildung werden wir in der Digitalen Agenda Europas Position beziehen, die wir Anfang Mai 2015 vorstellen.“

In Hannover warb Günther Oettinger erneut für einen aktiven Dialog zwischen EU-Politik und Wirtschaft. „Wir treiben derzeit die europäische Digitalpolitik voran. In den aktuellen Gesetzgebungsvorhaben – Datenschutz, Netzneutralität, Gebührenrecht – ist jede qualifizierte Meinungsäußerung willkommen, von interessierten Bürgern, aus den Reihen der Industrie sowie aus der Netzgemeinde.“

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