Innerhalb nur eines Jahres hat sich die Anzahl der Unternehmen vervierfacht, die generative Künstliche Intelligenz an ausgewählten Standorten oder in einzelnen Bereichen einsetzen. Ihr Anteil stieg laut einer aktuellen internationalen Studie von Capgemini von sechs Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 24 Prozent. Die Daten zeigen außerdem, dass 80 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen in generative Künstliche Intelligenz (generative Artificial Intelligence oder kurz Gen AI) im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben.
Für die Studie mit dem Titel „Harnessing the value of generative AI 2nd edition: Use cases across sectors” befragte Capgemini 1.100 Führungskräfte aus 11 Branchen und 14 Ländern. Die Untersuchung ging den Fragen auf den Grund, in welchen Bereichen Unternehmen Gen AI bereits erfolgreich einsetzen, was sie in Zukunft planen und welche Vorteile sie durch den Einsatz der Technologie erwarten. In der Automobilindustrie erhoffen sich demnach 69 Prozent der Befragten langfristig Umsatzsteigerungen und einen Innovationsschub. Die Produktivität stieg bei Anwenderunternehmen der Branche bereits um 6,3 Prozent innerhalb eines Jahres.
Multiagentensysteme sind die Zukunft
Große Erwartungen knüpft die Branche auch an den Einsatz sogenannter Multiagentensysteme. Sie sind in der Lage, Entscheidungen zu treffen und so vordefinierte Ziele zu erreichen. Dadurch können sie auch komplexe Aufgaben erledigen, teilweise sogar autonom. Beispiele dafür sind die Planung von Arbeitsabläufen oder das Anpassen von Prozessen anhand von Umfelddaten.
82 Prozent aller in der Capgemini-Studie befragten Führungskräfte planen, in den kommenden ein bis drei Jahren solche AI-Agenten einzuführen, in der Automobilbranche sind es sogar 88 Prozent. Diese Teilnehmenden sehen den Mehrwert der Technologie vor allem in der Erhöhung des Automatisierungsgrades sowie der Verbesserung des Kundenservices mit dem Ziel, deren Zufriedenheit zu erhöhen. Außerdem finden Studienteilnehmende der Branche die Tatsache attraktiv, dass Multiagentensysteme Mitarbeitenden erlauben, sich auf höherwertige Aufgaben zu konzentrieren.
Auch die Erwartung, mithilfe von Multiagentensystemen die Produktivität zu steigern, ist groß. Für knapp 60 Prozent der Befragten aus der Automobilbranche ist das Potenzial der Technologie in dieser Hinsicht größer als mögliche Risiken des Einsatzes. Laut der Untersuchung genießen AI-Agenten vor allem dann großes Vertrauen, wenn sie Routineaufgaben wie das Verfassen geschäftlicher E-Mails, das Generieren von Code oder die Datenanalyse übernehmen.
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Christian Hummel ist Leiter des Automobilbereichs bei Capgemini Invent. Er unterstützt große nationale und internationale Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation und ihren Wachstumsinitiativen. Zu seinen Beratungsschwerpunkten gehören Strategien für Marketing, Vertrieb, Marktentwicklung und -steuerung, Organisationsentwicklung und die Umsetzung von strategischen Transformationsprogrammen.