Üblicherweise werden die Abrufe eines OEMs elektronisch in Form von EDI-Nachrichten (Electronic Data Interchange) an den Lieferanten übermittelt. Dieser muss in der Lage sein, die eingehenden Daten zu konvertieren, auszulesen und in sein System zu übernehmen. Bei der Auslieferung müssen diese Daten immer noch korrekt vorliegen und im Lieferavis oder auch in Lieferdokumenten und -etiketten übernommen werden.
Was gehört zur OEM-Belieferung?
In der Theorie klingt das ganz einfach, aber da jeder OEM seine eigenen Anforderungen hat, die sich im Detail stark unterscheiden, werden die Prozesse selten von den vorhandenen Softwarelösungen unterstützt. Ein weiteres Problem: Die Informationen, die Zulieferer von den OEMs zu diesen Anforderungen erhalten, sind sehr unterschiedlich. Manche OEMs geben hier sehr viel Hilfestellung in Form von aussagekräftigen Prozessdokumentationen und weitgehend vollständigen EDI-Daten, andere lassen die Zulieferer mit der Umsetzung völlig allein. Wer sich mit einem neuen OEM-Prozess auseinandersetzt, muss sich zunächst in die Vorgaben einarbeiten, um zu erkennen, an welchem Punkt es Probleme bei der Umsetzung geben wird.
Über das Unternehmen
Die WSW Software GmbH entwickelt und vertreibt IT-Lösungen für die Logistik, die Produktion, den Zoll/Außenhandel sowie für Business Analytics. Alle Lösungen zeichnen sich durch eine hohe Modularität und leichte Konfigurierbarkeit aus. Umfassende Serviceleistungen – von Managed Services bis hin zum ITIL-konformen 24/7 Support – runden das Angebot ab. Weitere Informationen finden Sie auf der Website: www.wsw.de.
Wo entstehen Probleme? Ein kurzer Einblick
Auch wenn OEM-Prozesse in den Details immer sehr unterschiedlich sind: Die Probleme entstehen häufig an den gleichen Stellen. Dazu gehören unter anderem die Folgenden:
- Fortschrittszahlen sind nicht korrekt: Um die täglichen Abrufmengen zu erfüllen, verlassen Waren bei längeren Transportwegen schon Tage im Voraus Ihren Hof. Während die Belieferung von Ihrer Seite damit quasi erfüllt ist, zeigt Ihr System dennoch die noch zu liefernden Mengen an. Bei OEMs, die in EDI-Abrufen lediglich das Datum und die Liefermenge nennen, müssen Zulieferer mit großem Mehraufwand manuell überprüfen, welche Mengen zu welchem Datum noch ausstehen und welche Abrufe bereits erfüllt sind.
- Einteilungsbezogene Zusatzdaten: OEMs versehen Einteilungen häufig mit Zusatzinformationen, um nachvollziehen zu können, zu welcher Einteilung eine Lieferung gehört. Die meisten Systeme sind nicht darauf ausgerichtet, Zusatzinformationen mit Bezug zu den Einteilungen zu hinterlegen. Es ist also kaum möglich, solche Daten überhaupt abzuspeichern, geschweige denn, sie am Ende des Prozesses bei der Auslieferung wieder korrekt abrufen zu können.
- Labels und Lieferscheine: Die meisten OEMs haben spezifische Anforderungen für die Gestaltung von Lieferscheinen oder Labels. Diese Anforderungen betreffen sowohl das Design als auch die enthaltenen Daten. Die Gestaltung und die enthaltenen Informationen müssen jeweils eigens programmiert werden. Bei Anpassungen von Seiten des OEMs müssen Zulieferer schnellstmöglich reagieren.
Dies ist nur ein kleiner Einblick in die verschiedenen Probleme. Tatsächlich haben Zulieferer mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Und dabei kommt es auf den einzelnen OEM an, welche Kombination aus Spezialanforderungen auf einen Zulieferer zukommen.
Einen vollständigen Überblick finden Sie in meinem Whitepaper "OEM Belieferung – hier stoßen Sie auf die größten Probleme", inklusive einer Überblickstabelle, mit genauer Aufstellung der OEMs und ihren jeweiligen Anforderungen.
Über den Autor
Stephan Eckert ist Product Manager im Geschäftsbereich SAP bei WSW Software GmbH. Als erfahrender SAP-Anwender in der Automobil-Zulieferindustrie kennt er die Herausforderungen und Anforderungen seiner Kunden genau und kann diese Expertise in die Weiterentwicklung von Lösungen einfließen lassen.