AutomotiveIT Kongress 2024 -Deep Dive Smart Factory

Auf dem Kongress sprechen Expertinnen und Experten über die Herausforderungen der Smart Factory. Im Bild Moderator Yannick Tiedemann (l.), Felix Schwabe, CDO bei Audi Hungaria (Mitte) und Janine Mügge vom Fraunhofer IPK. (Bild: Marko Priske)

Ob Echtzeit-Datenanalyse, vernetzte Maschinen oder adaptive Fertigungsprozesse – die Herausforderungen einer idealen Smart Factory sind mannigfach, sind sich Felix Schwabe, CDO bei Audi Hungaria, Christian Hörr, Principal Expert Advanced Manufacturing bei Zeiss Digital Innovation, Janine Mügge, stellv. Abteilungsleitung Nachhaltige Produkt-Ökosysteme am Fraunhofer IPK und Felix Bühner, Chief Revenue Officer bei Ubisense, einig. Aus der Praxis kann Felix Schwabe berichten, denn im Audi-Werk Györ entstehen 6.000 Motoren täglich. Um hier im smarten Sinne „aufzuräumen", habe man saubere Strukturen aufgebaut, was neben aller technischen Finessen insbesondere bedeute, den Menschen bis hinein ins Management die Furcht vorm Digitalem zu nehmen. Dazu dienen Schulungen, sogenannte Digital Echoes, um den Menschen zu vermitteln, dass es sich bei IT nicht um eine Blackbox handle. Man mache Podcasts und habe eine Community aufgebaut, die sich Neuem gegenüber öffne. Ein „man hat das immer schon so gemacht“ gebe es im Werk so nicht mehr, sagt Schwabe.

Prozessintegrierte Messung löst Silos auf

Trotz all der Menschen, die es auch in Zukunft brauche, um in smarten Fabriken zu fertigen, sieht Christian Hörr von Zeiss Digital Innovation in der Autonomie die einzig logische Antwort auf die Fragen der Zukunft. Inzwischen habe man in der industriellen Breite analog zu Fahrzeugen im Schnitt Level 2-3 erreicht. Level 4 wäre Hochautomatisierung, 5 die Vollautomatisierung. Noch fehle es am Baustein der Regelung. Er plädiert daher dafür, sich stärker mit Closed Loop zu befassen. Der Messraum müsse in die Linie oder noch besser in die Maschine hinein. Normale Maschinen werden seiner Ansicht nach künftig zu Messmaschinen. Diese prozessintegrierte Messung werde Silos auflösen und eine neue Ära der Fertigung und Qualitätssicherung einläuten.

Welche Rolle dabei die Daten spielen? Fraunhofer-Expertin Janine Mügge betont im Hinblick darauf die Wichtigkeit des Austauschs in standardisierten Formaten. Gerade im Bereich Automotive mangle es noch an Homogenität, da viele kleine Player das Thema noch nicht in entsprechender Intensität adressieren würden. Felix Bühner von Ubisense sieht Technologie zwar auch als den Enabler, aber man müsse die berechtigten Ängste der Leute ernst nehmen.

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