Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Personaldienstleisters Hays. Im vergangenen Jahr habe es demnach eine Berg- und Talfahrt auf dem Stellenmarkt gegeben. Während die Zeichen im ersten Quartal noch auf Wachstum standen, war im zweiten Quartal ein erster Nachfragedämpfer zu beobachten. Neben einem leergefegten Arbeitsmarkt für Experten machen die Analysten hierfür vor allem die bereits einsetzende Inflation verantwortlich. Im dritten Quartal setzte sich die Entwicklung weiter fort, während sich der Stand im vierten Quartal mit leichtem Minus begann, zu stabilisieren.
Nachfrage nach Softwareentwicklern geht zurück
Eine Ausnahme vom allgemeinen Trend bildet der Studie zufolge die hohe Nachfrage nach Experten innerhalb der Finanzabteilungen: Mit deutschlandweit 29.100 ausgeschriebenen Stellen erreichte der Bereich im vierten Quartal ein Rekordhoch. Im IT-Bereich hingegen weist der Fachkräfte-Index von Hays zum dritten Mal in Folge weniger Stellengesuche als im Vorjahr aus. Mit insgesamt 104.000 offenen Positionen sei der IT-Bereich zwar nach wie vor durch das höchste Nachfrageniveau gekennzeichnet, die Gesamtnachfrage sei aber im vierten Quartal um neun Prozent zurückgegangen. Dabei werden vor allem SAP-Entwickler, Security-Spezialisten und IT-Administratoren verstärkt gesucht. Die Nachfrage nach Web- und Softwareentwicklern sei hingegen um 30 beziehungsweise 19 Prozentpunkte gesunken. Die anhaltend hohe Gesamtzahl freier Stellen lege den Rückschluss nahe, dass viele Unternehmen die aktive Suche nach IT-Spezialisten längst aufgegeben haben, so die Hays-Analysten.
Ingenieure bleiben gefragt
Auf hohem Niveau bewegt sich 2022 nach einem starken Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie auch die Nachfrage nach Entwicklungsingenieuren. Sowohl in der Berufsgruppe Entwicklungsingenieur Automotive als auch Entwicklungsingenieur Automatisierung ist die Nachfrage seit Beginn der Hays-Datenerfassung im Jahr 2015 um rund 50 Prozent gestiegen. Noch stärker gefragt sind Engineering-Fachkräfte in den Bereichen Elektrik (plus 64 Prozent) und Mechatronik (plus 86 Prozent). Nahezu unverändert gegenüber dem Wert von 2015 bleibt hingegen der Bereich Entwicklungsingenieur Antriebstechnik.