
Jeder vierte Geschäftsführer oder Vorstand in Deutschland fühlt sich manchmal von digitalen technologien überfordert.
Geschäftsführer und Vorstände in Deutschland sprechen sich laut einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom eine hohe Digitalkompetenz zu. Die repräsentative Umfrage unter 603 Unternehmen aller Branchen ergab, dass etwa jeder Sechste (16 Prozent) die eigene Digitalkompetenz mit „sehr gut“ und jeder Dritte (34 Prozent) sie mit „gut“ bewertet. Weitere 39 Prozent geben sich aktuell die Note „befriedigend“, nur vier Prozent „ausreichend“. Unverändert hält niemand die eigene Kompetenz für „mangelhaft“ oder „ungenügend“.
Diese durchaus positive Selbsteinschätzung steht jedoch teilweise im Gegensatz zum Stand der Digitalisierung in den Unternehmen: In der gleichen Bitkom-Studie bewerten die Geschäftsführer und Vorstände diesen im Durchschnitt mit „befriedigend“ und damit rund eine Schulnote schlechter als die eigenen Digitalkompetenzen. Mittelständler bewerteten ihre Unternehmen gar mit „ausreichend“ und nur 22 Prozent verordneten die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung in der Spitzengruppe.
Jeder vierte Manager fühlt sich überfordert
„Digitalisierung ist Chefsache. Wer Verantwortung trägt und selbst digitale Technologien mit Argwohn sieht, gefährdet die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens“, verdeutlicht Bitkom-Präsident Achim Berg in Anbetracht der jüngsten Umfrage. 18 Prozent hatten angegeben, gegenüber technologischen Neuerungen eher zurückhaltend zu sein, drei Prozent lehnen „die zunehmende Technisierung“ sogar ab und geben an, neue technische Geräte oder digitale Dienstleistungen nur zu nutzen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. „Die Corona-Krise hat uns gezeigt, welche Bedeutung digitale Technologien für unsere Wirtschaft haben. Unternehmen, die besser digitalisiert sind, haben gerade in Krisenzeiten einen klaren Wettbewerbsvorteil.“
Die große Mehrheit der Befragten ist digitalen Technologien gegenüber jedoch sehr aufgeschlossen. Ein Viertel (26 Prozent) befasst sich ausgiebig mit neuen Geräten und digitalen Technologien, jeder Zweite (53 Prozent) gibt sich zumindest aufgeschlossen. Allerdings geben drei von vier Managern (73 Prozent) an, dass ihnen häufig die Zeit fehlt, sich mit neuen digitalen Technologien zu beschäftigen. Jeder Vierte (28 Prozent) fühlt sich manchmal durch digitale Technologien überfordert. Jeder Fünfte (21 Prozent) fürchtet sogar, durch die Beschäftigung mit digitalen Technologien das Kerngeschäft aus den Augen zu verlieren. „Niemand sollte blindlings alles Bewährte über Bord werfen und nur noch auf ‚digital‘ setzen“, so Berg. „Aber in praktisch allen Branchen liegt die Zukunft der Geschäftsmodelle im Digitalen. “
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