Eine Umsatzrendite, mit der jeder Vorstand in der Autobranche als Held gefeiert werden würde: trotzdem kündigt auch Europas größtes Software-Unternehmen SAP erstmals einen Stellenabbau an.  Die SAP-Chefs Kagermann und Apotheker teilten in Frankfurt mit, dass die Zahl der Mitarbeiter bis zum Jahresende um rund 3000 auf 48 500 reduziert werden soll. In Deutschland seien maximal vier Prozent der Stellen betroffen, das wären etwa 620 Arbeitsplätze. SAP vermeldete für 2008 einen Gewinnrückgang um zwei Prozent auf 1,89 Milliarden Euro. Allerdings stieg das Konzernergebnis im vierten Quartal um 13 Prozent.

SAP will den Stellenabbau soweit möglich durch die natürliche Fluktuation und einen rigiden Einstellungsstopp bewältigen. Der scheidende Vorstandschef Kagermann schloss bei der der Bilanzpressekonferenz aber auch betriebsbedingte Kündigungen in einzelnen Fällen nicht aus. „Wir haben eine globale Rezession“, sagte er.

Co-Vorstandschef Léo Apotheker, der im Mai nach dem Ausscheiden von Kagermann alleiniger Chef von SAP wird, erklärte, das Unternehmen müsse sich an das grundlegend veränderte Marktumfeld anpassen. Es sei gut aufgestellt und solle „aus der Krise als stärkeres Unternehmen hervorgehen“. SAP sei „hinter Google und Apple die am schnellsten wachsende Marke in der IT-Branche“, sagte Apotheker. Er sei zuversichtlich, die starke Position im Weltmarkt auch in der Wirtschaftskrise ausbauen zu können.

Automobilindustrie als Vorbild.

Schon im Dezember hat Apotheker verlauten lassen, dass SAP sich strukturell an der Automobilindustrie orientiern will. 

(dpa/fd)

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