Mit Kleinserien für zahlungskräftige Kunden kann sich in der Automobilindustrie offenbar kaum noch ein Geschäftsmodell auf dem Markt behaupten: Nach der Insolvenz von Artega im westfälischen Delbrück hat jetzt auch der Sportwagenbauer Melkus in Dresden  seine Zahlungsunfähigkeit erklärt.

Den Sachsen half der traditionsreiche Name Melkus wenig. Heinz Melkus baute vor vier Jahrzehnten in der DDR im Privatbetrieb einen Sportwagen, der optisch wie leistungsmäßig auch im Westen seine Bewunderer fand. Sein Enkel  Sepp Melkus hatte vor vier Jahren das Nacholgeunternehmen gegründet. Doch die Probleme bis zum Weg in die Insolvenz ähneln denen von Artega: Der Kundenkreis scheint einfach zu klein für derart teure und exklusive Modelle.

In Delbrück wie in Dresden hofft man jetzt auf  Investoren aus boomenden Schwellenländern wie China  oder den Golfstaaten. Artega hat da  einen  gescheiterten Versuch hinter sich. Der Firmengründer Klaus Dieter Frerks  musste die Sportwagenschmiede schon bald an eine mexikanische Brauerei-Erbin verkaufen, um seine etablierte Autozulieferfirma Paragon zu retten. Doch die Mexikaner Artega konnten auch nicht  profitabel machen und zogen sich jetzt zurück.

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