
Nach der Krise 2009 und verhaltenem Wachstum 2010 hat der deutsche Standard-Software-Markt 2011 wieder deutlich zugelegt – um 5,1 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro (2010: 15,5 Milliarden Euro).
Wie aus der aktuellen Erhebung der Lünendonk GmbH (Kaufbeuren) hervorgeht, haben die 25 führenden Software-Unternehmen, die jeweils mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes im Standard-Software-Geschäft machten, in Deutschland 2011 Inlandsumsätze von zusammen fast 9,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Marktanteil von 56 Prozent.
Marktführer bleiben Microsoft (2,8 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland) vor SAP (2,35 ) und Oracle (1,06 Milliarden Euro). Neu in der Standard-Software-Top 25-Liste vertreten ist die AOK Systems GmbH ( Bonn) ein Hersteller von Software für den Gesundheitssektor. Zurückgekehrt in die Top 25 ist die Esri Deutschland Group GmbH (Kranzberg), ein Anbieter von Geoinformationssystemen.
Das Leistungsspektrum der Top 25 der Standard-Software-Branche in Deutschland konzentriert sich eindeutig auf die beiden Kernkategorien Standard-Software-Vertrieb (38 Prozent) und Software-Wartung (33). Standard-Software-Einführung und Systemintegration machen im Durchschnitt zusammen 10 Prozent aus.
Outsourcing, einschließlich Application Service Providing (ASP) und Software as a Service (SaaS), erreicht im Durchschnitt erst 3,4 Prozent der Umsätze. Die restlichen Anteile entfallen auf IT-Beratung (5,6), Individual-Software-Entwicklung (3,7), Schulung (3,3), Hardware-Vertrieb (1,5) und sonstige Leistungen (1,5).
Fast die Hälfte der Top 25 hält es trotzdem für „sehr wahrscheinlich“, dass die Standard-Software-Unternehmen im Jahr 2020 ein Drittel ihres Umsatzes mit IT-Beratung und Systemintegration bestreiten werden.
Insgesamt verkauften die vierzehn Standard-Software-Unternehmen aus der Lünendonk-Liste, die ihren Hauptsitz oder die Mehrheit ihres Grund- oder Stammkapitals in Deutschland haben, für rund 13,4 Milliarden Euro Software-Produkte an Kunden im Ausland. Daraus ergibt sich für 2011 ein Exportanteil am Gesamtumsatz dieser Unternehmen, der mit 76,3 Prozent die entsprechende Quote für das Vorjahr 2010 (74,6 noch übertrifft.
Die Inlandsumsätze der Top 25 stiegen um durchschnittlich 6,5 Prozent. Auch die aktuellen Aussagen der großen Standard-Software-Unternehmen über die erwarteten Veränderungen der eigenen Unternehmensumsätze zeugen von Zuversicht. Soweit Umsatzprognosen genannt wurden, liegen diese im Durchschnitt für das laufende Jahr 2012 bei 6,3 Prozent, für den mittelfristigen Zeitraum 2012 bis 2017 sogar bei 7,5 Prozent pro Jahr.
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