
Sterling Anderson kommt vom Tech-Startup Aurora, das vor allem beim autonomen Fahren für Aufsehen gesorgt hat. (Bild: Mitch Tobias / Sterling Anderson, GM)
General Motors hat mit Anderson einen der führenden Köpfe im Bereich autonomes Fahren an Bord geholt, um die eigene Produktorganisation noch stärker auf digitale Innovation auszurichten. Der Mitbegründer und Chief Product Officer von Aurora, einem Tech-Unternehmen im Bereich ADAS und autonomes Fahren, wird in GMs Mountain View Tech Center in Kalifornien arbeiten und direkt an GM-Präsident Mark Reuss berichten.
In seiner neuen Funktion soll Anderson den gesamten Produktlebenszyklus für das GM-Portfolio an Verbrennungs- und Elektrofahrzeugen im Auge behalten und dabei die Verantwortung für Hardware, Software, Dienstleistungen und User Experience übernehmen. GM ist aktuell dabei, die eigenen Technologie-Stacks zu vereinheitlichen und Entwicklungsprozesse zu beschleunigen, um mit der internationalen Konkurrenz mithalten zu können.
GM will bei SDVs aufholen
„Unsere Kunden erwarten mehr von unseren Fahrzeugen als je zuvor“, sagte Mark Reuss. „Wir haben die Möglichkeit, die Art und Weise, wie wir bauen, von Grund auf neu zu gestalten, mit einer engeren Integration zwischen Software und Hardware, kürzeren Entwicklungszyklen und einem Fokus auf ein nahtloses Kundenerlebnis.“ Anderson bringe jahrzehntelange Erfahrung im Automobilbau und bei Software in seine neue Rolle ein und sei in aktuellen Zeiten die richtige Führungspersönlichkeit, so der GM-Präsident.
Die Rekrutierung spiegelt auch die breitere Ausrichtung von GM auf softwaredefinierte Fahrzeuge und HPC-Plattformen wider. GM-CEO Mary Barra bezeichnete die Personalie Anderson als entscheidend für die nächste Phase des Wandels von GM. „Sterling kommt zu einem kritischen Zeitpunkt zu GM, da sich unsere Branche weiterhin neu erfindet“, sagte sie.
Autonome Systeme Teil der Anderson-DNA
Anderson gehört zu den erfahrensten Führungskräften im Bereich autonomer Systeme und der Entwicklung smarter Fahrzeuge. Bei Aurora war er Mitbegründer eines der technisch ehrgeizigsten Unternehmen für autonome Fahrzeuge in den USA und half bei dessen Aufbau. Dies gipfelte in der Einführung der landesweit ersten kommerziellen, vollständig fahrerlosen Lkw-Route, die zwischen Houston und Dallas, im Bundesstaat Texas, verläuft.
Seine Kenntnisse im Bereich der autonomen Technologie gehen auf seine Zeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) zurück, wo er sowohl einen Master als auch einen Doktortitel in Robotik erwarb. Dort leitete er die Entwicklung des Intelligent Co-Pilot, eines teilautonomen Sicherheitssystems, das die Entwicklung der Mensch-Maschine-Interaktion beim automatisierten Fahren beeinflusst hat. Vor seiner Tätigkeit bei Aurora war er in leitender Funktion bei Tesla tätig, wo er das Model-X-Programm leitete und an der entwicklung von Teslas Autopilot mitwirkte.
„GM hat eine lange Tradition, eine kühne Vision und die technische Grundlage, um Produkte zu entwickeln, die Millionen von Menschen lieben“, sagte Anderson selbst über seinen neuen Arbeitgeber. „Die Welt befindet sich an einem Wendepunkt. Technologischer Fortschritt ermöglicht nicht nur, die Art und Weise zu revolutionieren, wie wir Produkte herstellen, sondern auch, was diese Produkte sein und tun können. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Team von GM, um den bereits begonnenen Wandel weiter voranzutreiben.“
Der Artikel erschien zuerst bei automotive manufacturing solutions.