Während der Chief Digital Officer in der Autobranche anzukommen scheint, setzen über die Branchen hinweg nur wenige Großunternehmen in Deutschland auf diese Position. In einer aktuellen Studie des Hightechverbandes Bitkom geben lediglich zwei Prozent der Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten an, einen CDO zu haben. „Die Digitalisierung muss in der Unternehmensspitze verankert und zentral koordiniert werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Stattdessen wird der digitale Wandel in den meisten großen Unternehmen vom CIO verantwortet (60 Prozent). In 16 Prozent der Fälle liegt die Koordination der Digitalisierung direkt beim Geschäftsführer oder Vorstand. Werden kleine Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern betrachtet, dreht sich das Bild: Hier ist der CIO nur bei einem Drittel der Firmen für den digitalen Wandel verantwortlich, die Geschäftsführung oder der Vorstand hingegen bei 36 Prozent. „Im Idealfall verfügen die Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden selbst über ausreichende Digitalkompetenzen. Solange das nicht der Fall ist, brauchen sie einen Sparringspartner mit IT-Know-how“, so das Fazit von Rohleder.
Für den Bitkom sei es eine wesentliche Aufgabe eines CDOs, zunächst eine Digitalstrategie für das eigene Unternehmen zu erarbeiten. Das Ziel: traditionell-analoge Geschäftsmodelle durch digitale Anteile zu erweitern oder komplett neue, digitale Produkte und Dienste zu entwickeln. Dabei sei es allerdings entscheidend, dass die Verantwortung für den digitalen Wandel nicht einfach an den CDO delegiert wird: „Die Digitalisierung muss sich durch das gesamte Unternehmen ziehen. Jeder Mitarbeiter braucht zusätzliche Digitalkompetenzen, vom Pförtner bis zum Top-Manager“, sagt Rohleder.