Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, werden die globalen Lieferketten optimiert, externe Partner und Lieferanten werden mehr in die Unternehmensprozesse integriert, und die Produkte müssen noch schneller auf den Markt gebracht werden.

Das Schlüsselwort heißt “Collaboration” und die Implementierung geeigneter Collaboration-Konzepte wird für die Automobilindustrie weiter an Bedeutung gewinnen.

Collaboration-Konzepte umfassen dabei integrierte Lösungen wie z. B. Intranet, Extranet, Instant Messaging, Workflow-Engines, Web Conferencing und Präsentationsportale, Webcastings (Audio und Video), aber auch verschiedene Funktionen wie Desktop- oder Document-Sharing.

Insbesondere die Optimierung der übergreifenden Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung & Entwicklung und Logistik spielt in der Automobilindustrie aufgrund der Notwendigkeit zur Verkürzung der “Time-to-Market” eine zentrale Rolle. Die Integration von Collaboration-Funktionalitäten in Supply Chain Management Lösungen (SCM) und Product Lifecycle Management Lösungen (PLM) gewinnt weiter an Bedeutung.

Welche Lösungen werden Automobilhersteller angesichts der Krise jedoch am ehesten vorantreiben?

Im Bereich Product Lifecycle Management (PLM) sind Lösungen gefragt, die externe Lieferanten sowie Forschungs- und Entwicklungspartner in den Planungsprozess mit einbinden. Notwendig dafür sind u.a. integrierte Plattformen und rollenspezifische Berechtigungskonzepte, über die ein gesicherter Datenaustausch möglich ist.

Im Bereich Supply Chain Management (SCM) Lösungen gefragt, die Unternehmen sowohl bei der standortübergreifenden Zusammenarbeit als auch bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern unterstützen können. Die Integration aller Komponenten- und Systemlieferanten sowie Entwicklungspartner ist ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Verkürzung der Time-to-Market. Aber auch für die Optimierung der Produktions- und Logistikkosten im Rahmen von “Just-in-time”- und “Just-in-sequence”-Konzepten spielt die Integration von Supply Chain Management Lösungen eine große Rolle.

Als Analystin bei PAC, bin ich der Meinung, dass der Software- und IT-Services-Markt in der deutschen Automobilbranche am stärksten von der aktuellen Wirtschaftskrise betroffen sein wird. Angesichts der massiven Umsatzeinbußen der großen Automobilhersteller wie z.B. Daimler, BMW, GM/Opel kann davon ausgegangen werden, dass kurzfristig auch ein Rückgang der IT-Investitionen stattfinden wird. Allerdings erwarte ich, dass gerade IT-Projekte, die dazu beitragen, Kosten durch effizientere Prozesse zu reduzieren, weiter vorangetrieben werden, wenn auch mittelfristig mit einer moderateren Dynamik und je nach individueller finanzieller Situation eines Unternehmens: Hierzu gehören z.B. Projekte rund um die Optimierung der gesamten Lieferkette und die Integration von Zulieferern oder die Verkürzung der Produktentwicklungszyklen, insbesondere durch Collaboration-Konzepte im Rahmen von PLM- und/oder SCM-Lösungen.

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