Mercedes Pro fungiert als Marke der Vans-Sparte für alle Dienstleistungen, Lösungen und digitalen Services für das tägliche Logistikgeschäft. Die Lösung soll die Kommunikation zwischen Fuhrparkmanager, Fahrzeugen und Fahrern vereinfachen. Mercedes Pro steuert zudem Aufträge online und zeigt auf Wunsch Fahrzeuginformationen wie Standort, Tankfüllstand oder Wartungsintervalle an.
„Jeder neue Sprinter, den wir bei Mercedes-Benz Vans produzieren, ist voll vernetzt. Damit tragen wir den Anforderungen unserer Kunden an die Mobilität der Zukunft Rechnung“, betont Björn Sack, Leiter Connectivity und Digital Services vor anwesenden Journalisten in Wangen. Dank einer neuen Hardware-Nachrüstlösung können selbst ältere (analoge) Nutzfahrzeug-Generationen mit Mercedes Pro ausgestattet werden.
Mittlerweile umfasst das Vernetzungsangebot 21 verschiedene webbasierte Dienste, darunter etwa Fahrstil-Analysen, intelligente Ladelösungen für elektrifizierte Sprinter und Vans sowie ein vorausschauendes Wartungs- und Reparaturmanagement. Mercedes Pro ist aktuell in 19 europäischen Märkten und den USA verfügbar und erfreut sich nach Auskunft von Björn Sack hoher Beliebtheit: „Im Juli 2019 hatte fast jeder zweite Sprinter-Neukunde einen oder mehrere Dienste aktiviert.“
In agilen Sprints entwickeln die Softwareexperten von Mercedes-Benz Vans in Absprache mit anderen Fachbereichen die Dienste weiter oder kreieren neue digitale Lösungen für das Flottenmanagement. „Zu unserem Aufgabenspektrum gehört es auch, Logistiker auf ihren täglichen Touren zu begleiten und in der Praxis zu erfahren, welche Anforderungen sie an ein modernes Arbeitstool stellen“, unterstreicht Cyprien Chatteleyn, Leiter Mercedes Pro connect.
Insbesondere die effiziente Materiallogistik ist für viele Branchen ein Erfolgskriterium. In der Praxis verbringen Servicetechniker jedoch durchschnittlich 90 Minuten pro Tag damit, die Verfügbarkeit aller benötigten Materialien, Ersatzteile und Werkzeuge für anstehende Aufträge sicherzustellen. Der Dienst In-Van Delivery & Return (IDR) ermöglicht es Disponenten und Servicetechnikern, die Tätigkeiten an professionelle Logistiker zu übertragen. Diese liefern in der Nacht die benötigten Teile für den Folgetag schlüssellos direkt in den Transporter. Nicht mehr benötigtes Material wird direkt mitgenommen.
Mit IDR kann der Innendienst eines Unternehmens auswählen, welches Logistikunternehmen Zugang zum jeweiligen Fahrzeug erhält. Außerdem kann er im Bedarfsfall die Berechtigung zum Öffnen auf die Hecktüren beschränken. Der Zugang erfolgt über eine Bluetooth-Verbindung zum Konnektivitätsmodul im Fahrzeug, da nicht überall eine stabile Internetverbindung sichergestellt ist. Beim Öffnen und Schließen der Türen durch den Logistiker erhalten Servicetechniker und Disponent eine Benachrichtigung. Bis zum Ende des Jahres sollen 200 Fahrzeuge mit der Technologie ausgerüstet sein. Die Markteinführung in Deutschland erfolgt im ersten Quartal 2020.
Im kommenden Jahr bringt Mercedes-Benz Vans zudem mit der Onboard Logic Unit (OLU) ein neues Steuergerät auf den Markt. Die OLU vereinfacht den technischen Zugang und den Umgang mit Live-Fahrzeugdaten ohne fahrzeugspezifisches oder technisches Fachwissen und ermöglicht es Drittanbietern Applikationen zu entwickeln und diese im Fahrzeug zu implementieren. Um die Sicherheit der Systeme und Daten zu gewährleisten werden diese nur anwendungsspezifisch zur Verfügung gestellt und können so nicht für andere Zwecke genutzt werden.
„Wir schaffen damit die Möglichkeit, vollkommen neue Services für unterschiedliche Branchen zu realisieren – auch, indem bestehende Dienste miteinander verknüpft werden können und so ein attraktives Ökosystem aus Software-Anwendungen entsteht“, unterstreicht Marco Kick, Leiter IoT Solutions Future Transportation bei Mercedes-Benz Vans.
Mit der Plattformlösung Van2Share möchte der Stuttgarter Autobauer in Zukunft dem wachsenden Markt an geteilter Mobilität im Transport- und Logistikgewerbe gerecht werden. Neben dem schlüssellosen Zugang zum Fahrzeug ermöglicht sie eine einfache geteilte Nutzung der Fahrzeuge, ein einfaches Schadensmanagement und umfangreiche Datenauswertungen für eine bessere Steuerung der Flotte.
„Aktuell sind bereits mehr als 400 Fahrzeuge bei verschiedenen Kunden in Europa und den USA mit Van2Share im Einsatz und mehr als 1.600 Fahrer nutzen das System bereits“, sagt Dirk Reimelt, Leiter Shared Mobility & Transportation.
Im Bereich der Personenförderung nutzt zum Beispiel der On-Demand-Ridesharing-Anbieter ViaVan das Angebot von Van2Share. Das von Mercedes-Benz Vans und dem amerikanischen Startup Via gegründete Joint Venture ist heute unter anderem in London, Amsterdam und Berlin aktiv. Zudem betreibt das junge Unternehmen gemeinsam mit der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) den „BerlKönig“, ein On-Demand Public Transit-Angebot als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr.