
Eine selbst entwickelte Software von Audi soll selbst kleinste Risse in Blechteilen automatisch und zuverlässig erkennen. (Bild: Audi)
Eine entsprechende Kontrolle findet bereits nach der Herstellung im Presswerk statt. Neben der Sichtprüfung durch Mitarbeiter kommen Kamerasysteme in den Pressen zum Einsatz. Die hierbei genutzte Bilderkennungssoftware soll künftig durch ein Machine Learning-Verfahren abgelöst werden. Bei der bisherigen Lösung sei es, so das Unternehmen, häufig zu Fehlerkennungen aufgrund von Umweltweinflüssen gekommen – etwa durch unterschiedliche Lichtverhältnisse oder Oberflächenbeschaffenheiten.
„Unsere automatisierte Bauteilprüfung erproben wir derzeit in unserem Ingolstädter Presswerk für den Serieneinsatz. Die Methode unterstützt unsere Mitarbeiter und ist für Audi ein weiterer wichtiger Schritt beim Wandel der Produktion zur modernen Smart Factory“, sagt Jörg Spindler, Leiter des Kompetenzcenters Anlagen- und Umformtechnik.
Das neuronale Netz hinter der KI-Lösung wurde bereits mit mehreren Millionen Prüfbildern trainiert, um möglichst akkurate Ergebnisse zu liefern. Dies waren vom Audi-Team zuvor mit pixelgenauen Labels versehen worden.
Die genutzte KI-Software ist mehrheitlich selbst entwickelt worden. Unter anderem arbeiten die Innovationsabteilung der Audi-IT und der Bereich Produktionstechnologie aus dem Kompetenzcenter für Anlagen- und Umformtechnik hierfür seit 2016 zusammen. Auch eine Ausweitung des genutzten Systems auf andere Unternehmensbereiche ist laut Audi denkbar. Liegt eine eine ausreichend große Zahl gelabelter Datensätze vor, könne die Lösung auch in der Lackiererei oder Montage eingesetzt werden.
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