
Audi startet an der US-Ostküste Feldversuche zum autonomen Parken. (Bild: Audi)
Audi und die Stadt Somerville im Großraum Boston testen künftig gemeinsam Innovationen für die intelligente Mobilität der Zukunft. Im Zentrum eines am Rande des Smart City Expo World Congress in Barcelona unterzeichneten Memorandum of Understanding haben sich beide Projektpartner darauf verständigt, Technologien zur Car-to-X-Kommunikation und zum pilotierten Parken zu erproben. Langfristig wollen beide Seiten Innovationen zum Einsatz bringen, die den Raumbedarf des Autos in der Stadt reduzieren und die Fließgeschwindigkeit des Verkehrs erhöhen.
„Das Auto wird immer Teil unserer Mobilität sein. Gleichzeitig zeigen uns aber heute Staus und Parkplatzprobleme die Grenzen der Mobilität auf. Durch die Technologien von Audi versprechen wir uns eine effizientere Nutzung des verfügbaren städtischen Raums. Das erhöht die Lebensqualität“, erklärt Joseph A. Curtatone, Bürgermeister von Somerville. Mit seiner zentralen Lage im Ballungsraum Boston und einer wirtschaftlichen Expansionsrate, die nur vom Silicon Valley übertroffen wird, besitze der Ort dabei Vorbildcharakter für Smart Cities, so die Projektverantwortlichen weiter.
Audi bringt am Standort Somerville neben einer Vernetzungslösung für intelligente Ampeln auch Know-how im Bereich des pilotierten Parkens ein. Hiervon verspreche man sich eine deutlich bessere Platzauslastung von Parkhäusern, die eigens für autonome Fahrzeuge geplant und gebaut werden. Diese Parkhäuser könnten zudem aus dem Stadtzentrum heraus in weniger attraktive Lagen verlegt werden.
„Unser Team war erstaunt, wie viel Raum sich durch automatisierte Technologie tatsächlich einsparen lässt. In einem Parkhaus, dass neu für pilotiertes Parken geplant und gebaut wird, könnten gut 60 Prozent, im extremsten Fall gar mehr als 80 Prozent der Fläche entfallen“, sagt Miklos Kiss, Leiter Vorentwicklung Fahrerassistenz bei Audi. „Allein durch die hochpräzisen Fahrmanöver und überlegenen Fahrstrategien pilotierter Autos lässt sich erheblich verdichten: So sind drei Meter breite Fahrspuren ausreichend. Zwischen parkenden Autos planen wir mit zehn Zentimeter Spiegelabstand. Das lässt jeden Parkplatz um gut zwei Quadratmeter schrumpfen.“
Bereits im ersten Bauabschnitt des Parkhauses ließe sich nach Berechnungen des Ingolstädter OEMs bis zu 26 Prozent der Fläche einplanen – obwohl zu diesem Punkt noch von einer Mischnutzung mit klassischen und selbstparkenden Autos ausgegangen wird. Die mit rund 60 Prozent höchste Parkraum-Effizienz werde im Projekt bis zum Jahr 2030 erreicht, schätzt Audi.
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